Kürzung schockt 50 Autoren: 3.000 Euro weniger für Literaturstipendium!

Kürzung schockt 50 Autoren: 3.000 Euro weniger für Literaturstipendium!

Österreich - Die Kürzung von Literaturstipendien in Österreich sorgt für heftige Reaktionen unter Autorinnen und Autoren. Ursprünglich war geplant, dass 50 Kreative ein Stipendium über einen Zeitraum von zwölf Monaten erhalten, doch das Kulturministerium verkürzt die Laufzeit auf zehn Monate. Dies bedeutet eine Gesamtverkürzung von 3.000 Euro pro Stipendiat, da die monatliche Auszahlung von 1.500 Euro nun lediglich für zehn statt elf Monate gezahlt wird. Diese Entscheidung erfolgt im Kontext eines als „enorm“ beschriebenen Budgetlochs, das die Vorgängerregierung hinterlassen hat, wie das 5min berichtet.

Die Autorinnen und Autoren wurden in einem Begleitschreiben über die Kürzung informiert, was für zusätzlichen Unmut sorgt. Gerhard Ruiss von der Interessengemeinschaft (IG) Autorinnen Autoren hat den Umgang mit den Betroffenen als unzumutbar kritisiert. Er betont, dass es mit dem Kulturministerium zwar Diskussionen über zukünftige Sparmöglichkeiten gegeben habe, jedoch keine klare Kommunikation über die aktuelle Stipendienvergabe stattfand. Die IG erklärt, dass die Stipendien für viele in der literarischen Szene eine wichtige finanzielle Unterstützung darstellen.

Kritik an der Entscheidung

Werner Kogler, Kultursprecher der Grünen, bezeichnet die Kürzung als inakzeptabel und als Zeichen eines Mangels an Respekt gegenüber den Künstlern. Er hebt hervor, dass solche Entscheidungen die Planungssicherheit der Autoren stark beeinträchtigen. Das Kulturministerium unter Vizekanzler Andreas Babler hat allerdings darauf bestanden, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um trotz des Budgetlochs alle 50 Stipendien beizubehalten. Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim hingegen weist die Kritik zurück und macht die Vorgängerregierung für die finanzielle Misere verantwortlich.

Auf der Internetseite des Kulturministeriums ist weiterhin eine Laufzeit von zwölf Monaten für das Stipendium angegeben, was der Realität widerspricht. In der Kritik stehen auch weitere Sparmaßnahmen der Regierung, die neben der Kürzung von Stipendien ebenfalls Steuer- und Gebührenerhöhungen sowie massive Einsparungen bei den Pensionen umfassen.

Das Ministerium betont, dass die Sparmaßnahmen im Kulturbereich „so verträglich wie möglich“ gestaltet werden sollen. Dennoch bleibt unklar, welche weiteren Einschränkungen in Zukunft zu erwarten sind. Eine Anfrage zu möglichen weiteren Sparmaßnahmen vom ORF blieb bislang unbeantwortet. Zudem sorgte ein Fehler beim Versand von Absage-Emails an 300 Antragsteller für Aufsehen, da dabei persönliche Daten wie Namen und E-Mail-Adressen öffentlich einsehbar waren. Das Ministerium bedauert diesen Vorfall und bezeichnet ihn als menschlichen Fehler.

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