Sicherheitsreform in Österreich: Einheitliche Standards gefordert!

Sicherheitsreform in Österreich: Einheitliche Standards gefordert!

Österreich - Der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ) hat die jüngsten Äußerungen von Jörg Leichtfried, Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres, zur Notwendigkeit einheitlicher Standards für die Qualität und Ausbildung im privaten Sicherheitsdienst begrüßt. Leichtfried wies auf einen „deutlichen Reformstau“ hin, der die Sicherheit der Menschen im öffentlichen Raum gefährde, wie OTS berichtet. In der aktuellen Diskussion wird die Klärung der erforderlichen Qualifikationen für Mitarbeiter*innen im Sicherheitsgewerbe als dringend angesehen.

Robert Grabovszki, Generalsekretär des VSÖ, führt aus, dass Österreich im internationalen Vergleich bezüglich der verpflichtenden Grundausbildung für Sicherheitsmitarbeiter*innen ins Hintertreffen geraten ist. Dies betrifft insbesondere Sicherheitsdienstleistungen in sensiblen Bereichen, die von erheblichen Sicherheitslücken betroffen sein könnten.

Verpasste Reformen und zukünftige Regelungen

Eine beschlussreife Novelle zur Gewerbeordnung für Security-Mitarbeiter*innen lag bereits im Herbst 2024 vor, konnte jedoch aufgrund der vorzeitigen Auflösung des Nationalrats nicht beschlossen werden. Zukünftige Regelungen sollen nicht nur einheitliche Qualitätsanforderungen definieren, sondern auch schnelle Zuverlässigkeitsüberprüfungen, sichtbare Ausweise und eine zentrale Datenbank umfassen. Grabovszki betont, dass die Qualität der Sicherheitsdienstleistungen entscheidend von der Qualifikation der Mitarbeiter abhängt und dass bei der Professionalität keine Kompromisse erlaubt sind.

Eine VSÖ-Sicherheitsstudie hat gezeigt, dass private Sicherheitsdienstleister von einem Viertel der österreichischen Wohnbevölkerung als wichtigstes Element der Sicherheitsarchitektur anerkannt werden. Um die Qualität in der Branche zu fördern, verpflichtet der VSÖ seine Mitgliedsunternehmen seit 2001 zu einer zertifizierten Grundausbildung und setzt auf Fortbildungsmöglichkeiten im eigenen „Bildungszentrum Sicherheit“ (BZS). Das BZS bietet ein breit gefächertes Portfolio an Aus- und Weiterbildungen im Sicherheitsbereich.

Bildungsmöglichkeiten im Sicherheitssektor

Im Kontext der Ausbildung bieten Hochschulen nun Bachelor- und Master-Studiengänge im Bereich Sicherheitsmanagement an, um Fachkräfte gezielt auszubilden. Diese Abschlüsse kombinieren betriebswirtschaftliche Kernfächer mit vertiefenden Modulen im Bereich Sicherheit. Das Bachelorstudium umfasst verschiedene Module, unter anderem Grundlagen der Betriebswirtschaft und spezifisches Wissen zu Sicherheitsaufgaben. Eine Möglichkeit zur Spezialisierung auf Konzernsicherheit oder Hafen- und Luftsicherheit besteht zudem.

  • Studieninhalte Bachelor Sicherheitsmanagement:
    • 1. Semester: Grundlagen der Betriebswirtschaft, Umgang mit Belastungen, Recht für Sicherheitsmanager
    • 2. Semester: Controlling, Grundlagen Sicherheitsmanagement, empirische Sozialforschung
    • 3. Semester: Informationssicherheit, Sicherheitsaufgaben, Personalmanagement
    • 4. Semester: Krisen- & Notfallmanagement, interkulturelle Kompetenz
    • 5. Semester: Planspiel Sicherheitsmanagement, Compliance & Risk Management
    • 6. Semester: Bachelor-Thesis und Kolloquium

Zusätzlich sind verschiedene Fortbildungsprüfungen wie zum Sicherheitsfachwirt, für Fachwirte oder Fachkaufleute aus diversen Bereichen, essenziell, um in der Branche voranzukommen. Auch duale Ausbildungsprogramme, die auf spezifische Anforderungen der Sicherheitswirtschaft zugeschnitten sind, bieten eine solide Grundlage für den Einstieg in diesen Beruf.

Die Ausbildung und Qualifikation im Sicherheitsbereich sind entscheidend, um den steigenden Anforderungen an Sicherheit im öffentlichen Raum gerecht zu werden. Mit den angestrebten Reformen wird der VSÖ die Professionalisierung des Sicherheitsdienstes weiter vorantreiben.

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