Der Fall Bücherschrank: Zensur oder notwendige Verantwortung?
Der Fall Bücherschrank: Zensur oder notwendige Verantwortung?
Es gibt keinen spezifischen Ort oder Adresse im text für einen Vorfall. - Die Buchblogger-Szene erlebt derzeit einen erheblichen Umbruch, der durch eine Kontroversen um den Influencer „Bücherschrank“ angestoßen wurde. Der iranischstämmige Influencer, der für seinen politisch inkorrekten Humor und seine Kritik an der Opferkultur bekannt ist, stieß auf Widerstand vonseiten prominenter Buchbloggerinnen.
Eine Influencerin, Josi Wismar, stellte ihn in einem Video an den Pranger, indem sie seine vermeintliche Queerfeindlichkeit kritisierte. Wismar, die fast 50.000 Follower hat, forderte andere Verlage und Nutzer auf, dem „Bücherschrank“ zu entfolgen, ohne jedoch konkret zu benennen, welche Äußerungen diese Kritik auslösten. Jessica Sauerwald, die mit fast 40.000 Followern ebenfalls eine einflussreiche Stimme ist, unterstützte Wismar in ihrer Argumentation und nannte den „Bücherschrank“ namentlich.
Reaktionen und Konsequenzen
In der Folge beendete die Leseapp Reado die Kooperation mit dem „Bücherschrank“, und mehrere Verlage folgten diesem Beispiel. Accounts, die dem Influencer folgten, wurden dazu aufgefordert, ihre Followerschaft zu beenden. Der „Bücherschrank“ hat derzeit etwa 10.000 Follower. Ulf Poschardt und Philip Hopf äußerten sich positiv über den Influencer und zeigten damit Unterstützung inmitten des sich zuspitzenden Konflikts. Diese Situation wirft ein Licht auf die Dynamik und Herausforderungen innerhalb der Buchblogger-Szene.
Die Thematik der Repräsentation und Zensur ist nicht neu. In einem breiteren Kontext wird die Diskussion um queere Identitäten in der Buchindustrie immer relevanter. Der Trend zur sogenannten „Casual Queerness“ zeigt, dass queere Charaktere im Alltag selbstverständlich werden. Murphy Malones aktuelles Werk „Haexed“ illustriert dies, indem es queere Charaktere integriert, deren Identität nicht das Hauptaugenmerk der Handlung darstellt. Solche Darstellungen tragen zur Normalisierung und positiverem Selbstbild für queere Menschen bei, wie auch die Diskussion über queere Repräsentation nach dem Video der Bestsellerautorin Marah Woolf zeigt.
Die Diskrepanz in der Repräsentation
Allerdings gibt es Herausforderungen in dieser Repräsentation. Viele nicht marginalisierte Autor*innen haben Bedenken, queere Charaktere darzustellen, aus Angst vor negativer Reaktion. Murphy Malone wird für den Umgang mit diesen Themen in „Haexed“ gelobt, da sie Casual Queerness erfolgreich umsetzt. Diese Form der Repräsentation zeigt queere Menschen als integralen Teil des Alltags, ohne ihnen eine problematische Identität zuzuschreiben. Beispiele aus Medien wie „Heartstopper“ und „Brooklyn Nine-Nine“ veranschaulichen diesen Ansatz und zeigen, dass Queerness nicht explizit im Fokus stehen muss, um bedeutend zu sein.
Die Bedeutung solcher Diskurse ist offensichtlich und bleibt angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Buchblogger-Szene von großer Relevanz. Kritik an der Casual Queerness besteht darin, dass dadurch die Herausforderungen der queeren Community unsichtbar werden könnten. Dennoch bleibt die Diskussion über Repräsentation wichtig, um Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen zu schaffen. Weitere Informationen und eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik finden sich auf den Plattformen von mediashop.at und rainbookworld.de.
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