Kritik an JJ: Danielle Spera warnt vor Israel-Feindlichkeit im ESC!

Danielle Spera kommentiert die Kontroversen um den ESC-Gewinner JJ und Israel, während Spannungen und Proteste zunehmen.
Danielle Spera kommentiert die Kontroversen um den ESC-Gewinner JJ und Israel, während Spannungen und Proteste zunehmen.

Basel, Schweiz - Die Kontroversen rund um den Eurovision Song Contest (ESC) und die Teilnahme Israels nehmen zu. Danielle Spera, die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums, äußerte sich in einem Interview mit oe24.TV zu den aktuellen Entwicklungen. Sie kritisierte den österreichischen ESC-Gewinner JJ, der gefordert hatte, den Contest 2026 in Wien ohne Israel auszurichten. Ihrer Meinung nach ist die Gleichsetzung von Israel mit Russland „absurd“ und Ausdruck einer klaren Israel-Feindlichkeit. JJ hatte in einem Interview Israel und Russland als „Aggressoren“ bezeichnet und deren Ausschluss von der ESC-Teilnahme gefordert, was schließlich zu einem Shitstorm führte und ihn dazu brachte, von einem Missverständnis zu sprechen.

Spera machte im Gespräch deutlich, dass Israel am 7. Oktober 2023 brutal von der Hamas angegriffen wurde, was über 1.200 Tote zur Folge hatte. Sie kritisierte die Wahrnehmung des Konflikts und unterstrich, dass Israel sich gegen eine Terrororganisation verteidigt. Vor diesem Hintergrund stellte sie die Frage, warum in der öffentlichen Debatte kaum Kritik an Ägypten oder der Hamas zu finden sei. Diese Ansichten wiederholen sich auch in den Reaktionen auf den Eurovision Song Contest 2025, bei dem Israel erneut im Mittelpunkt intensiver Diskussionen steht.

Der Eurovision Song Contest und die israelische Teilnahme

Der Eurovision Song Contest hat in den letzten Jahren zugenommenen Widerstand gegen die Teilnahme Israels erfahren. Ab 2024 wurden Rufe laut, Israel aufgrund des Gaza-Konflikts aus dem Wettbewerb auszuschließen, ähnlich wie es mit Russland nach dessen Invasion in die Ukraine geschah. Die Zuschauerzahlen für den ESC in Großbritannien fielen 2024 um etwa 25 % im Vergleich zum Vorjahr, und der britische Vertreter Olly Alexander sah sich unter Druck, einen möglichen Rücktritt zu erklären, entschied sich jedoch zu bleiben und Solidarität mit Palästina zu zeigen.

Für den ESC 2025 wird Israel von Yuval Raphael, die einen Überlebensinstinkt nach dem Hamas-Angriff auf ein Musikfestival im Oktober 2023 zeigt, vertreten. Sie hat den Song „New Day Will Rise“ eingereicht und sich damit einen Platz im Finale gesichert. Ihre Teilnahme fiel jedoch auf fruchtbaren Boden von Protesten. Bei den Proben kam es zu Demonstrationen, bei denen etwa 200 Personen in Basel für ein Ende der israelischen Militäraktionen und die Ausschließung Israels vom Contest eintraten. In den letzten zwei Jahren hat die Protestwelle gegen die israelische Teilnahme ansteigen, besonders nachdem die Gewalt zwischen Israel und der Hamas zugenommen hat.

Proteste und öffentliche Reaktionen

Während des Eurovision-Wochenendes, besonders bei ihrer Aufführung, sah sich Raphael mit dem Potenzial von Protesten konfrontiert. Sie äußerte die Befürchtung, während ihres Auftritts möglicherweise ausgebuht zu werden, war jedoch entschlossen, „ihr Herz herauszusingen“. Die Sicherheitskräfte mussten eingreifen, um Demonstranten zu entfernen, aber ihr Auftritt wurde dadurch nicht gestört. In Basel sind die pro-palästinensischen Proteste im Vergleich zu denen der vorherigen Jahre in Malmö kleiner ausgefallen, wobei einige Demonstranten auch Israel mit Russland verglichen.

Die deutsche Kulturministerin Wolfram Weimer verurteilte die feindliche Haltung gegenüber Raphael und erinnerte daran, dass sie die Hamas-Angriffe überlebt hat. Die Diskussion um die israelische Teilnahme am Eurovision wird auch innerhalb der europäischen Medienlandschaft intensiv geführt. Mehr als 70 ehemalige Eurovision-Teilnehmer haben eine Erklärung unterzeichnet, die sich für einen Boykott der israelischen Teilnahme ausspricht. Gleichzeitig betonte die Europäische Rundfunkunion (EBU), dass die israelische Teilnahme unabhängig von der Regierung durch den Sender KAN repräsentiert wird und somit die Werte von Neutralität und Inklusivität gewahrt bleiben sollen.

Details
Vorfall Terrorismus
Ursache Konflikt in Gaza, Proteste
Ort Basel, Schweiz
Quellen