Hochwasserschutz-Offensive: 800.000 Österreicher geschützt!

Leitha, Niederösterreich, Österreich - Am 23. Mai 2025 wurde in Österreich ein umfassendes Aktionsprogramm zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vorgestellt, das für die Sicherheit von etwa 800.000 Menschen in Risikogebieten von entscheidender Bedeutung ist. Jährlich fließen etwa 100 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, und seit 2002 wurden über 2,2 Milliarden Euro investiert, um etwa 600 Schutzprojekte zu realisieren. Totschnig, der für das Projekt Verantwortliche, betont, dass alle relevanten Initiativen auch mit den vorhandenen Mitteln umgesetzt werden können. Dies geschieht im Rahmen des zehn Punkte umfassenden Aktionsprogramms „Zukunft Hochwasserschutz 2024“, das auf den Lektionen vergangener Hochwasser-Katastrophen basiert und Maßnahmen zur Evaluierung bestehender Schutzsysteme sowie den Wiederaufbau beschädigter Infrastruktur vorsieht. Beispielhafte Sanierungsmaßnahmen werden am Leitha in Niederösterreich durchgeführt.
Ein zentrales Ziel des Aktionsprogramms ist es, Neubauten und Flächensicherungsinitiativen zu fördern, um Platz für Wasser zu schaffen. In diesem Zusammenhang werden Grundstücksbesitzer entschädigt, wenn ihre Flächen für Sicherungsmaßnahmen benötigt werden. Zudem sollen Leuchtturmprojekte wie das Hochwasserschutz-Projekt am Alpenrhein „Rhesi“ beschleunigt werden. Neben den finanziellen Maßnahmen ist auch in die Forschung und digitale Frühwarnsysteme investiert worden, wobei Plattformen wie „Hora“ eine wichtige Rolle spielen.
Präventive Maßnahmen und Aufklärung
Zur Vorbereitung auf Hochwasserereignisse sind regelmäßige Übungen für Einsatzorganisationen und die Bevölkerung vorgesehen. Zudem wird eine neue Kampagne mit dem Titel „Hochwasser – Ich schütze mich!“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Kampagne ist es, die Eigenverantwortung der Bürger zu aktivieren. Informationsmaterial mit Sicherheitstipps wird an Gemeinden und Schulen verteilt. Die Bürger erhalten Empfehlungen, wie etwa den Einbau von Rückstauklappen, den Kauf von Sandsäcken und die Lagerung von Wertgegenständen außerhalb des Kellers sowie die Vorbereitung ausreichender Vorräte an Trinkwasser und Lebensmitteln. Die Sicherheitsfigur „Helmi“ vom KFV wird zudem zur Unterstützung in Schulen eingesetzt.
Die Notwendigkeit eines solchen aktiven Hochwasserschutzes wird durch die extremen Wetterereignisse der letzten Jahre unterstrichen. Die Ereignisse vom Juli 2021 haben die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Technischer Hochwasserschutz allein kann keine absolute Sicherheit bieten, weshalb ein umfassendes Hochwasser-Risikomanagement als zentral angesehen wird. Auch die Bundesregierung fördert dies und hat zwei wichtige Programme ins Leben gerufen: ein Sofortprogramm zur Klimaanpassung mit 60 Millionen Euro und eine neue Klimaanpassungsstrategie, die sich auf die Vermeidung von Treibhausgasen und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels konzentriert.
Strategische Anpassungen an den Klimawandel
Die Deutsche Klimaanpassungsstrategie 2024, die im Dezember 2024 beschlossen wurde, verfolgt das Ziel, die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen der Klimakrise zu verbessern. Insgesamt sind 33 messbare Ziele bis zum Jahr 2030 gesetzt. Diese umfassen unter anderem die Stärkung der Resilienz von Wasserinfrastrukturen und die Verbesserung der Bodengesundheit. Ein wichtiges Augenmerk liegt dabei auch auf der Wiederherstellung natürlicher Überflutungsflächen und der Renaturierung von Feuchtgebieten, um die Fähigkeit zur Wasserspeicherung zu fördern. Die gesammelten Erfahrungen sollen zudem das Hochwasserschutzangebot weiterentwickeln und fördern.
Der Bundesraumordnungsplan Hochwasserschutz regelt die Wasserwirtschaft sowie das Hochwasserrisikomanagement und sieht auch strengere Auflagen zur Verhinderung von Bodenverdichtung und Hochwasserentstehung vor. Dadurch wird die Notwendigkeit deutlich, dass sowohl Länder als auch Kommunen finanziell gestärkt werden, um effektive Maßnahmen zur Bodenentsiegelung und Regenwasserversickerung zu unterstützen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Programmen finden Sie in den Berichten von 5min.at, der Bundesregierung und dem Bundesumweltministerium: 5min.at, bundesregierung.de, bmuv.de.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Klimawandel |
Ort | Leitha, Niederösterreich, Österreich |
Schaden in € | 100.000.000 |
Quellen |