Kennedy kündigt umstrittene Studie zu Autismus-Ursachen an!

Vienna, Österreich - US-Minister Robert F. Kennedy Jr. hat heute eine umfassende Untersuchung zu den Ursachen von Autismus angekündigt. Diese Initiative soll klären, was er als „Autismus-Epidemie“ in den USA bezeichnet. Kennedy plant, bis September 2025 Antworten zu liefern und somit den aktuellen Anstieg der Diagnosen zu beleuchten. Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurde 2020 bei etwa einem von 36 Kindern eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert, im Jahr 2000 lag die Rate noch bei einem von 150.vienna.at berichtet, dass Experten skeptisch sind, was die Realisierbarkeit von Kennedys Zielen betrifft. Geoff Bird, ein kognitiver Neurowissenschaftler, merkte an, dass die wissenschaftliche Basis, auf der Kennedys Initiative fußt, fragwürdig sei.
Rund 80 Prozent der Autismusfälle werden laut aktuellen Studien mit genetischen Faktoren in Verbindung gebracht, dennoch fehlt es an verlässlichen biologischen Markern zur Diagnosestellung. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Diagnosen ist die erweiterte Definition von Autismus sowie ein besseres Screening, insbesondere bei Mädchen. Wissenschaftler und Fachkreise betonen, dass Hypothesen zu Umweltgiften, Diabetes und der sogenannten Darm-Hirn-Achse als Auslöser für Autismus wissenschaftlich nicht ausreichend gestützt sindabcnews.go.com.
Umfragen und Studienschwerpunkte
In seiner Ankündigung betonte Kennedy, dass das Department of Health and Human Services (HHS) das National Institute of Health (NIH) beauftragt hat, Studien zu verschiedenen Umwelteinflüssen durchzuführen. Dabei werden Faktoren wie Schimmel, Fettleibigkeit und möglicherweise sogar Medikamentenexposition während der Schwangerschaft untersucht. Die NIH wird unter der Leitung von Dr. Jay Bhattacharya neue Studien bekannt geben, um herauszufinden, welche Umwelteinflüsse mit den steigenden Autismusdiagnosen verknüpft sind.
Kennedy wies darauf hin, dass er die zunehmende Aufmerksamkeit auf Autismus nicht völlig ignoriert, doch er hält sie nicht für die Hauptursache des Anstiegs. Studien zeigen, dass genetische Faktoren einen wesentlichen Einfluss haben, wobei Mutationen in bestimmten Genen das Risiko für Autismus erhöhen können. Unter diesen Genen sind SHANK3, NRXN1 und CNTNAP2, die alle eine Rolle in der neuronalen Entwicklung spielenheb-franziska-zedler.de.
Kritik und alternative Ansichten
Die Initiative von Kennedy hat sofortige kritische Reaktionen hervorgerufen. Tim Nicholls von der National Autistic Society bezeichnete den Ansatz als gefühllos und unwissenschaftlich. Er wandte ein, dass der Fokus darauf liegen sollte, die Lebensumstände von autistischen Menschen zu verbessern, anstatt sich ausschließlich mit der Ursachenforschung zu beschäftigen. Auch Autismus Speaks erklärte Kennedys Aussagen als „extrem enttäuschend und schädlich“, da sie den Eindruck erwecken könnten, Autismus sei vermeidbar und mit Umweltgiften verbunden, was nicht durch ausreichende Evidenz gestützt ist.
Die Diskussion rund um Autismus reflektiert auch unterschiedliche Sichtweisen: Für einige ist es eine neurodiverse Variante, während andere es als schwere Beeinträchtigung erleben. Trotz all dieser Kontroversen bleibt festzustellen, dass Autismus eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung ist. Autismus äußert sich in sozialen Schwierigkeiten, Kommunikationsproblemen und häufig auch in repetitiven Verhaltensweisen. Eine klare Ursache konnte bislang nicht benannt werden, weshalb auch in der Zukunft weitere Forschungen notwendig sind.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | genetische Faktoren, Umweltfaktoren |
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |