Vorarlberg kämpft mit 148,5 Mio. Euro Defizit – Ein Haushaltsdilemma!

Vorarlberg, Österreich - Vorarlberg schloss das Budgetjahr 2024 mit einem erheblichen Minus im Finanzierungshaushalt von 242,9 Millionen Euro ab. Der Fehlbetrag im Ergebnishaushalt betrug 148,5 Millionen Euro und liegt damit im prognostizierten Bereich. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) informierte am 3. Juni 2025 über die aktuelle Haushaltslage in Vorarlberg.
Die Verschuldung des Landes betrug Ende 2024 449,9 Millionen Euro, was eine Reduktion um etwa eine Million Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie lag die Verschuldung bei lediglich 110,4 Millionen Euro. Wallner sprach von einem „scharfen Gegenwind“ aufgrund stagnierender Einnahmen und gestiegener Ausgaben, was die Haushaltslage zusätzlich belastete.
Investitionen und Ausgaben
Das Budgetvolumen Vorarlbergs im Finanzierungshaushalt 2024 belief sich auf 2,4 Milliarden Euro. Über 70 % dieser Mittel flossen in die Bereiche Bildung, Soziales, Gesundheit und Wohnbauförderung. Es wurden jedoch rund 85 Millionen Euro mehr ausgegeben als ursprünglich veranschlagt, insbesondere für Gemeinden, Stromkostenzuschüsse und Wohnbauförderung.
Die Investitionen blieben mit 92,5 Millionen Euro auf dem Niveau der Vorjahre. Auch wenn Wallner die Notwendigkeit eines Wirtschaftsaufschwungs und strukturpolitischer Maßnahmen im Gesundheits- und Sozialbereich betont, ist in der aktuellen Situation ein Umdenken erforderlich, insbesondere hinsichtlich der Wohnbauförderungsrichtlinien, da diese im Jahr 2024 stärker in Anspruch genommen wurden als erwartet.
Ausblick auf das Jahr 2025
Für das Budget 2025 sind 200 Millionen Euro für neue Darlehen eingeplant. Wallner bleibt jedoch abwartend hinsichtlich des tatsächlichen Geldbedarfs und möglicher Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Aktuell sind noch 95 Millionen Euro an Rücklagen vorhanden, deren Einsatz ist jedoch noch unklar.
Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) unterstützt Wallners Konsolidierungsbemühungen und hebt die angespannte Budgetsituation hervor. In diesem Kontext ist auch der öffentliche Schuldenstand relevant, der gemäß den Maastricht-Kriterien 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten darf. Die Daten für diesen Schuldenstand werden von Statistik Austria berechnet und umfassen verschiedene Verbindlichkeiten des Staatssektors.
Der Rechnungsabschluss wird am 2. Juli dem Vorarlberger Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Situation erfordert weiterhin Aufmerksamkeit und strategische Planung, um die finanziellen Herausforderungen angemessen zu bewältigen.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Vorarlberg, Österreich |
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