Kärnten feiert Vielfalt: Kunstinstallation ehrt 80 Jahre Frieden!

Landeshauptmann Peter Kaiser und weitere Gäste feiern Kunst, Kultur und Zweisprachigkeit in Kärnten am 17. Mai 2025.
Landeshauptmann Peter Kaiser und weitere Gäste feiern Kunst, Kultur und Zweisprachigkeit in Kärnten am 17. Mai 2025.

Bischöfliche Residenz, Klagenfurt, Österreich - Gestern fand in Klagenfurt eine bedeutende Veranstaltung unter dem Motto „Das gemeinsame Kärnten (er)leben. Geschichte, Kunst und Kultur“ statt, an der unter anderem Landeshauptmann Peter Kaiser, Bundesministerin Claudia Plakolm und die Moderatoren Mariја Wakounig und Peter Tropper teilnahmen. Das Event feierte nicht nur die kulturelle Vielfalt des Bundeslandes, sondern auch das 80-jährige Gedenken an den Frieden und das Ende des Zweiten Weltkriegs sowie 30 Jahre Mitgliedschaft Österreichs in der EU. Diese Feierlichkeiten wurden von einer besonderen Kunstinstallation begleitet, die an die historischen Persönlichkeiten Ernst Waldstein-Wartenberg und Valentin Inzko senior erinnerte, welche während der Diözesansynode 1970-1972 maßgeblich zur Verständigung zwischen den Volksgruppen beitrugen. Klick Kärnten berichtet, dass Kaiser dem Publikum die Rolle von Kunst und Kultur als wichtige Brückenbauer zwischen den Gemeinschaften vorstellte.

Die Kunstinstallation „EINKLANG:SOZVOČJE“ von Nataša Sienčnik und Wolfgang Puschnig setzt sich aus einem 2,5 Meter hohen Kubus zusammen, der 72 bunte PVC-Schnüre umfasst. Diese Schnüre verkörpern die Melodien eines deutsch- und eines slowenischsprachigen Volksliedes, die Puschnig als heimliche Kärntner Landeshymnen bezeichnete. Die Enkel der beiden geäußerten Persönlichkeiten, Valentina Inzko Fink und Maximilian Waldstein-Wartenberg, reflektierten in emotionalen Worten über das Erbe ihrer Großväter und deren Engagement für das Zusammenleben der Volksgruppen in Kärnten.

Kunst als Ausdruck von Identität

Die Veranstaltung beinhaltete auch die Enthüllung einer weiteren Kunstinstallation von Valentin Oman vor dem Konzerthaus in Klagenfurt. Diese Installation besteht aus 14 Stelen, die über 800 zweisprachige Kärntner Ortsnamen abbilden, die in der Vergangenheit aus dem öffentlichen Raum verschwunden sind. Landeshauptmann Kaiser bezeichnete diese Stelen als ein starkes Bekenntnis zur kulturellen Identität und als wesentlichen Bestandteil der zweisprachigen Kultur Kärntens. Das Kunstprojekt trägt den Titel „800+“ und verweist auf ein Verzeichnis, das 1945 veröffentlicht wurde, in dem diese Namen dokumentiert sind. An den Sockeln der Stelen finden sich QR-Codes, über die die Besucher Zugang zu den zweisprachigen Ortsnamen erhalten können.Mein Bezirk hebt hervor, dass diese Namen Regionen widerspiegeln, die tief in der slowenischen Sprache und Kultur verwurzelt sind.

Im Rahmen des Festtags fand zudem ein interdisziplinäres Symposion mit dem Titel „Toleranz und Akzeptanz der Zweisprachigkeit in Kärnten“ statt. Diözesanbischof Josef Marketz eröffnete das Symposion und thematisierte die Wichtigkeit der Zweisprachigkeit als einen bereichernden Bestandteil der Kärntner Identität. Historikerin Marija Wakounig und Diözesanarchivar Peter G. Tropper beleuchteten verschiedene Aspekte der Zweisprachigkeit in vier informativen Panels, die unter anderem die Geschichte, kulturellen Aspekte und das Potenzial für Verständigung behandelten. Die Veranstaltung fand in der bischöflichen Residenz statt und wurde von einem musikalischen Beitrag umrahmt. Die Publikation „Das gemeinsame Kärnten – Skupna Koroška vol. 14“ dokumentiert alle Beiträge und ist als bedeutendes Werk zur Zweisprachigkeit in Kärnten gedacht.Katholische Kirche Kärnten berichtet über die vielfältigen Themen und die rege Teilnahme der Wissenschaftler und Interessierten.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Bischöfliche Residenz, Klagenfurt, Österreich
Quellen