Junger Mann bei Forstarbeiten am Wilden Kaiser schwer verletzt!
Scheffau am Wilden Kaiser, Tirol, Österreich - In Scheffau am Wilden Kaiser, Tirol, kam es am 22. April 2025 zu einem schweren Forstunfall, bei dem ein 23-jähriger Österreicher unter zwei umgefallenen Baumstämmen eingeklemmt wurde. Der Vorfall ereignete sich etwa 450 Meter vom elterlichen Wohnhaus des Mannes entfernt, als er mit Holzarbeiten beschäftigt war. Seine Mutter hörte zufällig Hilferufe und alarmierte umgehend die Rettungsdienste.
Die Freiwilligen Feuerwehren Scheffau am Wilden Kaiser und Ellmau rückten schnell an, um den Verunglückten mit schweren Bergegeräten zu befreien. Vor Ort erhielt der 23-Jährige eine Erstversorgung durch einen Notarzt und die Rettungskräfte. Aufgrund des Verdachts auf schwere Verletzungen im Oberkörperbereich wurde er mit einem Notarzthubschrauber ins Bezirkskrankenhaus Kufstein gebracht.
Wachsende Gefahren bei Forstarbeiten
Die Tragödie geschah vor dem Hintergrund steigender Unfallzahlen im Bereich der Forstwirtschaft in Österreich. Laut kommunal.at ist die Zahl der tödlichen Forstunfälle in den letzten Jahren alarmierend gestiegen. Im Jahr 2019 wurden 27 Unfälle registriert, während 2023 bereits 36 und im Rekordjahr 2024 sogar 41 tödliche Vorfälle dokumentiert wurden. Diese Entwicklung verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen und der Prävention.
Waldarbeiten sind für viele Gemeinden in Österreich von zentraler Bedeutung, bringen jedoch erhebliche Risiken mit sich, die oft unterschätzt werden. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, hebt hervor, dass es essenziell ist, die Arbeiter über die Risiken aufzuklären und das Tragen von Schutzausrüstung zu fördern. Fatalerweise sind tödliche Unfälle nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt; sie betreffen Personen aller Altersklassen zwischen 18 und 82 Jahren.
Unfallursachen und regionale Verteilung
Besonders auffällig ist der hohe Anteil an verunglückten Personen über 60 Jahre, deren Durchschnittsalter bei 57 Jahren liegt. Diese älteren Arbeiter haben häufig viel Erfahrung, neigen jedoch dazu, körperliche Belastungen zu unterschätzen und arbeiten oft allein. Im Jahr 2024 verzeichnete man in der Steiermark die meisten Todesfälle mit insgesamt 13, gefolgt von Niederösterreich mit 9 Vorfällen. Tirol, zusammen mit Oberösterreich und Kärnten, zählte jeweils 4 tödliche Unfälle.
Ein großer Teil der Unfälle ist auf typische Ursachen zurückzuführen, wie das unerwartete Kippen oder Verkeilen von Bäumen, das Rutschen in steilem Gelände sowie Treffer durch umfallende Baumteile. Zudem bergen Arbeiten mit schweren Maschinen in unwegsamem Gelände zusätzliche Risiken. Initiativen zur Sicherheitsverbesserung, wie die gemeinsame Broschüre für sicheres Baumfällen des KFV, AUVA, FHP und BFW, kommen gerade zur rechten Zeit. Weitere Informationen und Tipps zur sicheren Handhabung von Forstarbeiten sind auf der Website des KFV verfügbar: www.kfv.at.
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Ort | Scheffau am Wilden Kaiser, Tirol, Österreich |
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