Jobkrise in Österreich: Jeder 14. ist arbeitslos, Frauen besonders betroffen!

Wien, Österreich - Österreich steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahl erreichte im April 2025 rund 392.600 Personen, was einem Anstieg von 24.800 Menschen oder 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies geht aus aktuellen Berichten hervor, die die Register-Arbeitslosenquote mit 7,3 Prozent angeben, was einen Anstieg um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die stagnierende Beschäftigung, mit einem Rückgang von 1.000 Beschäftigungsverhältnissen, verschärft die Lage weiter. In diesem Zusammenhang wird eine besorgniserregende Zunahme der Arbeitslosigkeit sowohl bei Frauen (10,4 Prozent) als auch bei Männern (6,9 Prozent) verzeichnet.
Ein besonders alarmierender Trend ist die Jugendarbeitslosigkeit, die um 10,9 Prozent gestiegen ist, sowie die Zahl der Lehrstellensuchenden, die um 19,4 Prozent zugenommen hat. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Langzeitarbeitslosigkeit, die auf etwa 91.200 Personen gestiegen ist und damit einen Anstieg um 14 Prozent verzeichnet. Bei den arbeitslosen Personen sind 44,1 Prozent ausländische Staatsangehörige, wobei ein Großteil der arbeitslosen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten in Wien lebt.
Regionale Unterschiede und Ursachen
Die Arbeitslosigkeit zeigt signifikante regionale Unterschiede. In Oberösterreich beträgt der Anstieg 22,2 Prozent, gefolgt von der Steiermark mit 12,1 Prozent. Tirol und Burgenland verzeichnen Anstiege von 2,7 Prozent beziehungsweise 3,0 Prozent. Die Hauptursache für diesen negativen Trend wird in der wirtschaftlichen Rezession gesehen, die bereits seit drei Jahren anhält. Die Wirtschafts- und Sozialministerin Korinna Schumann hebt die Dringlichkeit hervor, gemeinsame Lösungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu finden, um den Herausforderungen der Arbeitslosigkeit zu begegnen.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat auch große Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit und das Wirtschaftswachstum. Die Arbeitslosigkeit betrifft besonders stark Personen mit niedrigerer Qualifikation. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für Personen mit einer höherwertigen Ausbildung, wie einem Lehrabschluss, um 3,5-fach geringer als für Personen, die lediglich über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Der Druck auf niedrig qualifizierte Arbeitskräfte wächst, da Arbeitgeber zunehmend nach qualifizierten Fachkräften suchen, was prekären Beschäftigungsverhältnissen für Unqualifizierte Vorschub leistet.
Jugendarbeitslosigkeit und berufliche Qualifizierung
In Wien absolvieren etwa 13.350 Personen eine betriebliche Lehre, 500 mehr als im Vorjahr. Diese Zahl zeigt, dass nach der Corona-Pandemie die Ausbildungsmöglichkeiten wieder zunehmen. Mehr als ein Viertel der Lehrlinge beginnen ihre Ausbildung bereits über 18 Jahre. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, betont der Präsident der WK Wien die Notwendigkeit, junge Menschen für eine Lehre zu begeistern. Gleichzeitig wird auf die Wichtigkeit von vorbereitenden Qualifizierungen verwiesen, um den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern.
Eine besorgniserregende Entwicklung ist der Anstieg arbeitsuchender junger Flüchtlinge mit Asylstatus und subsidiär Schutzberechtigter, der von August 2023 bis August 2024 um 1.091 Personen auf 8.858 angewachsen ist. Diese Situation stellt eine erhebliche Herausforderung für die Arbeitsmarktpolitik und das AMS Wien dar und erfordert umfassende integrationspolitische Maßnahmen. AK-Präsidentin Renate Anderl fordert von der Bundesregierung mehr Engagement im Bereich Integration und kritisiert die geplanten Budgetkürzungen beim AMS als hinderlich für erfolgreiche Integrationsbemühungen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Österreichs Arbeitsmarkt weiterhin unter Druck steht. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter jungen Menschen und Personen mit geringerer Ausbildung, erfordert zeitnahe und effektive Maßnahmen, um die dringend benötigte Stabilität und Wachstumsimpulse zu schaffen.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt besuche: Kosmo, OTS und Wirtschafts Nachrichten.
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Ort | Wien, Österreich |
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