Österreichs Pensionsreform: Großer Umbruch und neue Regeln ab 2026!

Ab 2026 tritt eine bedeutende Pensionsreform in Österreich in Kraft, um das System nachhaltig zu sichern und Erwerbsleben zu verlängern.
Ab 2026 tritt eine bedeutende Pensionsreform in Österreich in Kraft, um das System nachhaltig zu sichern und Erwerbsleben zu verlängern.

Vienna, Österreich - Am 2. Mai 2025 stehen in Österreich bedeutende Änderungen im Pensionssystem bevor. Die Regierung hat erste Schritte zur umfassenden Reform eingeläutet, die ab 2026 in Kraft treten sollen. Über wichtige Aspekte dieser Reform wird seit kurzem in der politischen Diskussion diskutiert, wobei am Freitag erste Neuerungen in Begutachtung gingen, wie vienna.at berichtet.

Zu den zentralen Elementen der Reform zählen die Korridorpension und die Einführung einer Teilpension. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die Menschen länger im Erwerbsleben zu halten. Aktuell gibt es etwa 2,5 Millionen Pensionistinnen und Pensionisten in Österreich, und die Prognosen gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2045 auf rund 3,25 Millionen ansteigen wird. Laut Krone wird auch der finanzielle Druck auf das Pensionssystem durch ein jährliches Defizit von 30 Milliarden Euro zunehmend spürbar, was die Intensivierung der Reformen notwendig macht.

Korridorpension und Teilpension

Die Korridorpension wird ab dem 1. Januar 2026 schrittweise von 62 auf 63 Jahre angehoben. Die erforderlichen Versicherungsjahre steigen zudem von 40 auf 42 Jahre. Mit diesen Maßnahmen erwartet die Regierung Einsparungen von etwa einer Milliarde Euro pro Jahr ab 2029. NEOS-Klubobmann Yannick Shetty bezeichnet die Reform als die größte seit 20 Jahren und hebt die Teilpension als Möglichkeit hervor, finanziell flexibler zu agieren.

Die Teilpension erlaubt es, 50% der Pension zu beziehen und zugleich 50% weiterzuarbeiten. Im Rahmen dieser Regelung werden verschiedene Modelle angeboten, darunter die Möglichkeit, ein Viertel der Zeit in Rente zu gehen und drei Viertel weiterzuarbeiten. Dies würde beispielsweise einem 63-jährigen Mann mit einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro ermöglichen, ca. 350 Euro mehr zu verdienen als in der Korridorpension.

Nachhaltigkeitsmechanismus als Absicherung

Ein weiterer zentraler Punkt der Reform ist die Einführung eines Nachhaltigkeitsmechanismus, der künftige Regierungen dazu verpflichten soll, bestimmte Pensionsziele einzuhalten. Im Falle der Nichteinhaltung müssen zusätzliche Maßnahmen für das Pensionssystem ergriffen werden. Laut Sozialministerin Korinna Schumann von der SPÖ müssen auch Pensionisten zur Budgetsanierung beitragen, wodurch der Nachhaltigkeitsmechanismus als „Airbag für das Budget“ beschrieben wird.

Zusätzlich wird die Einführung der Flat Tax für Arbeiten über das Pensionsalter hinaus diskutiert, um Anreize für Beschäftigung von Personen ab 60 Jahren zu schaffen. Hierfür plant die Regierung ein Anreiz- und Monitoringsystem, das speziell auf diese Altersgruppe abzielt.

Für die Umsetzung der Reformen ist eine Begutachtung des Gesetzes zur Teilpension bereits im Gange. Das Gesetz für den Nachhaltigkeitsmechanismus wird im Laufe des Jahres folgen. Während die Klubobmänner von ÖVP und NEOS ihren Plan vorstellten, war die SPÖ nicht anwesend, was von den anderen Parteien als kein Ausdruck von Zwiespalt gewertet wurde.

Für vertiefte Einblicke in das Pensionssystem und die Alterssicherung stehen auf der Webseite des Sozialministeriums diverse Berichte und Studien zur Verfügung, die eine breite Analyse der Entwicklung und Herausforderungen im österreichischen Pensionssystem bieten.

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Ort Vienna, Österreich
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