Hungersnot auf Rekordhoch: Fast 300 Millionen Menschen betroffen!

Akute Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung steigen 2024 erneut. UNICEF warnt vor Hungerkrisen in fragilen Regionen weltweit.
Akute Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung steigen 2024 erneut. UNICEF warnt vor Hungerkrisen in fragilen Regionen weltweit.

Gazastreifen, Palästina - Im Jahr 2024 waren nahezu 300 Millionen Menschen weltweit von Hunger betroffen, was eine alarmierende Zunahme der akuten Ernährungsunsicherheit darstellt. Laut dem Global Report on Food Crises (GRFC) ist dies ein Anstieg um 13,7 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere Kinder sind von der Krise betroffen, mit fast 38 Millionen unter fünf Jahren, die an akuter Mangelernährung leiden. „Es gibt in einer Welt des Überflusses keine Entschuldigung für Hunger und Mangelernährung bei Kindern“, äußerte Catherine Russell, die Exekutivdirektorin von UNICEF. Die Verursacher dieser akuten Ernährungsunsicherheit sind vielfältig und umfassen Konflikte, wirtschaftliche Krisen sowie extreme Wetterereignisse.

Eine der summarischen Feststellungen des GRFC ist, dass der Anteil der Bevölkerung mit akuter Ernährungsunsicherheit in den betroffenen Regionen weiterhin über 20 Prozent liegt, ein Wert, der nun das fünfte Jahr in Folge überschritten wird. Besondere Brennpunkte sind die Konfliktgebiete im Gazastreifen, in Mali, im Sudan und im Jemen, wo die Mangelernährungsraten bei Kindern besonders hoch sind. Im Gazastreifen sind mehr als 90 Prozent der Bevölkerung von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Diese unhaltbare Situation wurde auch von UN-Generalsekretär António Guterres als Anklage gegen die gegenwärtige Weltlage bezeichnet.

Die maßgeblichen Ursachen

Die Hauptursachen für die akute Ernährungsunsicherheit lassen sich klar definieren: Konflikte betreffen etwa 140 Millionen Menschen in 20 Ländern, während wirtschaftliche Schocks, wie Inflation und Währungsabwertung, 59,4 Millionen Menschen in 15 Ländern belasten. Extreme Wetterereignisse, insbesondere die Auswirkungen des El Niño, haben zudem über 96 Millionen Menschen in 18 Ländern in Mitleidenschaft gezogen. Bekräftigt wurde dies durch die Bestätigung einer Hungersnot im Sudan, wo über 700.000 Kinder mit lebensgefährlicher Mangelernährung zu kämpfen haben, was eine der höchsten Raten weltweit darstellt. In einem Camp für Geflüchtete in Nord-Darfur wurde im August 2024 eine Hungersnot festgestellt, die sich auf die umliegenden Regionen ausbreitet.

Die Ernährungsunsicherheit wird durch die steigende Zahl der Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat aufgrund von Konflikten zu verlassen, zusätzlich verschärft. Fast 95 Millionen Menschen auf der Flucht leben in Ländern, die von Ernährungskrisen betroffen sind, darunter die Demokratische Republik Kongo, Kolumbien, und Syrien.

Notwendige Maßnahmen

Experten und Organisationen, einschließlich UNICEF, fordern evidenzbasierte, wirkungsorientierte Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung. Dazu gehört eine verstärkte Investition in lokale Ernährungssysteme und die Bereitstellung integrierter Ernährungsdienste, um den betroffenen Bevölkerungsgruppen zu helfen. Mit dem Rückgang der Finanzierung für humanitäre Hilfe könnte sich die Ernährungslage bis 2025 weiter verschlechtern, was dringenden Handlungsbedarf erfordert.

UNICEF setzt sich in den betroffenen Gebieten, wie in Gaza, aktiv ein, indem therapeutische Ernährung bereitgestellt wird, um schwer mangelernährte Kinder zu versorgen. Die Situation ist dort aufgrund von Nahrungsmangel, Wassermangel und unzureichender medizinischer Versorgung katastrophal. Der dringende Aufruf an die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung bei der Bekämpfung dieser Krisen bleibt unvermindert bestehen.

Diese alarmierenden Statistiken und Berichte verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die globale Gemeinschaft auf die anhaltende Ernährungsunsicherheit reagieren muss, um das Leiden von Millionen Menschen zu lindern und letztlich ein Ende der Mangelernährung, insbesondere bei Kindern, zu erreichen.

kleinezeitung.at
ots.at
unicef.de

Details
Vorfall Ernährungsunsicherheit
Ursache Konflikte,wirtschaftliche Schocks,extreme Wetterereignisse,erzwungene Vertreibung
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen