Gewerkschaft PRO-GE trauert um Karl Dürtscher, einen Giganten des Arbeitsmarkts

Österreich - Die Gewerkschaft PRO-GE trauert um ihren ehemaligen Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher, der nach schwerer Krankheit verstorben ist. Dürtscher war eine prägende Figur in der österreichischen Gewerkschaftsbewegung und hatte als Chefverhandler der Gewerkschaft GPA einen bedeutenden Einfluss auf die Kollektivvertragspolitik in der Metallindustrie. Laut PRO-GE-Bundesvorsitzendem Reinhold Binder wird Dürtschers Tod als ein schmerzlicher Verlust für die gesamte Gewerkschaftsbewegung angesehen.
Seit 1985 war Dürtscher in der GPA tätig, und seit 2018 hatte er das Amt des Bundesgeschäftsführers inne. Zu seinen wichtigsten Leistungen zählt die Verantwortung für über 170 Kollektivverträge, die sich entscheidend auf die Arbeitsbedingungen und Löhne in verschiedenen Branchen ausgewirkt haben. Dürtscher trat oft gemeinsam mit Binder bei Lohnverhandlungen auf, was seine enge Zusammenarbeit mit anderen Gewerkschaftsvertretern verdeutlicht.
Dürtschers Vermächtnis in der Kollektivvertragspolitik
Seine Rolle in der Kollektivvertragspolitik war besonders während der Corona-Pandemie von Bedeutung, als er maßgeblich an den Verhandlungen zur Kurzarbeit beteiligt war. Diese Regelung half zahlreichen Arbeitnehmern, in einer schwierigen Zeit ihre Jobs zu sichern. Dürtscher hat somit nicht nur die Interessen von Gewerkschaftsmitgliedern vertreten, sondern auch das Arbeitsleben in Österreich nachhaltig beeinflusst.
Die Gewerkschaft PRO-GE würdigt Dürtschers Beitrag zum Erfolg und zur Stabilität der österreichischen Industrie. Als Kammerrat in der Arbeiterkammer sowie in verschiedenen Funktionen in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung, darunter als stellvertretender Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse und Mitglied des Verwaltungsrats der AUVA, hat Dürtscher stets für die Rechte der Arbeitnehmer gekämpft.
Kollektivverträge: Eine bedeutende Errungenschaft
Kollektivverträge, die Dürtscher entscheidend mitgestaltet hat, gelten als eine der wichtigsten Errungenschaften der Gewerkschaftsbewegung in Österreich. Diese Verträge werden von Interessenvertretungen verhandelt, um bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen für ganze Branchen oder Betriebe zu erreichen. Die ersten Kollektivvertragsverhandlungen fanden bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt, als 1867 das Grundrecht auf Zusammenschluss in Vereinen beschlossen wurde.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurden in Österreich etwa 500 Kollektivverträge abgeschlossen. Der rechtliche Rahmen hierfür wurde durch das Kollektivvertragsgesetz von 1947 geschaffen, das die Bestimmungen der Internationalen Arbeitsorganisation in nationales Recht umsetzte. Jährlich werden derzeit rund 450 Kollektivverträge abgeschlossen, was die Relevanz dieser Verträge in der heutigen Arbeitswelt unterstreicht.
Die PRO-GE-Gewerkschaft bringt ihre aufrichtige Anteilnahme an die Familie von Karl Dürtscher und hebt die Handschlagqualität hervor, die sein Wirken geprägt hat. Sein Engagement und seine Leistungen werden in der Gewerkschaftsbewegung nachhaltig erinnern werden.
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