Heute ist der 6.06.2025
Datum: 6.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250526_OTS0047/gewerkschaft-pro-ge-karl-duertscher-war-gewerkschafter-mit-handschlagqualitaet):
- Gewerkschaft PRO-GE trauert um Karl Dürtscher, Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA.
- Dürtscher war ein bedeutender Gewerkschafter und Kollektivvertragsverhandler in der Metallindustrie.
- PRO-GE würdigt Dürtschers Beitrag zum Erfolg der österreichischen Industrie.
- PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder äußert Respekt und Wertschätzung für Dürtscher.
- Der Tod von Dürtscher wird als schmerzlicher Verlust für die Gewerkschaftsbewegung bezeichnet.
- PRO-GE spricht der Familie von Karl Dürtscher aufrichtige Anteilnahme aus.
Source 2 (https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/19727060/legendaerer-chefverhandler-und-gpa-gewerkschafter-karl-duertscher):
- Karl Dürtscher, Bundesgeschäftsführer und Chefverhandler der Gewerkschaft GPA, ist nach schwerer Krankheit verstorben.
- Er war seit 1985 in der GPA tätig und seit 2018 deren Geschäftsführer.
- Dürtscher war verantwortlich für über 170 Kollektivverträge.
- Er war bekannt für seine Rolle in der Kollektivvertragspolitik und prägte das Arbeitsleben in Österreich, insbesondere durch Verhandlungen zur Corona-Kurzarbeit.
- Dürtscher trat häufig zusammen mit Reinhold Binder (PRO-GE) bei Lohnverhandlungen auf.
- Er hatte verschiedene Funktionen in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung, darunter stellvertretender Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse und Mitglied des Verwaltungsrats der AUVA.
- Dürtscher war auch Kammerrat in der Arbeiterkammer.
Source 3 (https://www.kollektivvertrag.at/der-kollektivvertrag/warum-kollektivvertraege-/historischer-abriss--geschichte-der-kollektivvertraege):
- Kollektivverträge sind die wichtigste Errungenschaft der Gewerkschaftsbewegung in Österreich.
- Sie werden von Interessenvertretungen verhandelt, um bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen für ganze Branchen oder Betriebe zu erreichen.
- Erste Kollektivvertragsverhandlungen fanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt.
- 1867 wurde das Grundrecht auf Zusammenschluss in Vereinen beschlossen.
- 1870 brachte das Koalitionsgesetz die Aufhebung der Strafandrohung für Verabredungen und Streiks.
- 1868 wurde der erste Buchdrucker-Tarifvertrag in Europa abgeschlossen, 1873 folgte die Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker.
- Erster umfassender Kollektivvertrag für Buchdrucker in Österreich 1896.
- Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wurden etwa 500 Kollektivverträge abgeschlossen.
- 1911 setzte der Arbeitsbeirat einen Ausschuss zur Analyse der neuen Rechtsform zwischen Privat- und öffentlichem Recht ein.
- Am 18. Dezember 1919 wurde das Gesetz über die Einführung von Einigungsämtern verabschiedet.
- Einigungsämter hatten drei Funktionen: Vermittlung bei Streitigkeiten, rechtsprechende Organe, Mitwirkung bei Kollektivverträgen.
- Ab 1. Jänner 1939 trat das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit in Kraft, das die Tarifordnung anstelle des Kollektivvertrags einführte.
- Kollektivvertragsgesetz vom 26. Februar 1947 hob das Reichsrecht über Tarifordnungen auf.
- Das Kollektivvertragsgesetz entsprach den Bestimmungen des Übereinkommens Nr. 98 der Internationalen Arbeitsorganisation.
- Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert das Recht auf Bildung von Gewerkschaften.
- Die Europäische Sozialcharta erkennt das Recht auf Kollektivvertragsverhandlungen an.
- Arbeitsverfassungsgesetz (ArbVG) von 1974 kodifiziert Normen zur Regelung von Lohn- und Arbeitsbedingungen.
- ArbVG gilt für privatrechtliche Arbeitsverhältnisse, mit Ausnahmen für Land- und Forstwirtschaft, Heimarbeiter und öffentlich Bedienstete.
- Derzeit werden jährlich etwa 450 Kollektivverträge, 30 Heimarbeitstarife, ein Heimarbeitsgesamtvertrag, eine behördliche Festsetzung der Lehrlingsentschädigung, fünf Satzungen und 30 Mindestlohntarife abgeschlossen.