Frankreichs neues Rauchverbot: Scharfe Strafen für Nichtraucherzonen!

Frankreich führt ab Juli 2023 ein verschärftes Rauchverbot an öffentlichen Orten ein, um Jugendliche zu schützen. Bußgelder und zukünftige E-Zigaretten-Regulierung stehen an.
Frankreich führt ab Juli 2023 ein verschärftes Rauchverbot an öffentlichen Orten ein, um Jugendliche zu schützen. Bußgelder und zukünftige E-Zigaretten-Regulierung stehen an.

Frankreich - Ab dem 1. Juli 2023 tritt in Frankreich ein strengeres Rauchverbot an öffentlichen Orten in Kraft. Das Verbot erstreckt sich auf Bereiche, in denen sich Kinder aufhalten, darunter Strände, Parks, Schulumgebungen, Bushaltestellen und Sportanlagen. Die französische Gesundheits- und Familienministerin Catherine Vautrin erklärt, dass die Maßnahme darauf abzielt, insbesondere Jugendliche vom Tabakkonsum abzuhalten. Bei Verstößen wird ein Bußgeld von 135 Euro fällig. Schanigärten und E-Zigaretten sind von diesem Verbot ausgenommen.

Diese neuen Regelungen sind Teil des Nationalen Tabakkontrollprogramms 2023-2027, das das Ziel verfolgt, bis 2032 eine „Generation von Nichtrauchern“ heranzuziehen. Eine Umfrage der Krebsliga zeigt, dass 62 Prozent der Franzosen ein strengeres Rauchverbot befürworten. Leider zählen die tabakbedingten Todesfälle in Frankreich jährlich etwa 75.000, was laut Gesundheitsexperten einen dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Parallel zu den strengeren Vorschriften für das Rauchen plant Frankreich, den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten bis 2025 zu verbieten, was Gesundheitsminister Aurélien Rousseau als notwendig erachtet.

Einweg-E-Zigaretten und deren Regulierung

Der Konsum von elektrischen Zigaretten unter Jugendlichen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwischen 2017 und 2022 hat sich dieser Konsum verdreifacht. Anfang 2023 berichtete die französische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, dass bereits 15 Prozent der Jugendlichen in Frankreich Puff-Zigaretten ausprobiert haben. Besorgniserregend ist, dass 47 Prozent dieser Jugendlichen ihren ersten Kontakt mit Nikotin über solche Geräte hatten.

Um dem entgegenzuwirken, prüft die Nationalversammlung einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf zur Regulierung von Vaping-Geräten. Eine Erhöhung der Tabaksteuer ist ebenfalls vorgesehen, mit dem Ziel, den Preis für eine Zigarettenschachtel bis 2027 auf 13 Euro zu erhöhen. Darüber hinaus wird eine Ausweitung rauchfreier Zonen auf Strände, Parks, Wälder und öffentliche Plätze angestrebt. Die WHO und die Europäische Kommission unterstützen die Erhöhung der Tabaksteuern als effektives Mittel zur Bekämpfung des Tabakkonsums.

Kampf gegen den Tabakkonsum in Europa

Die WHO hat festgestellt, dass Tabakkonsum eine der Hauptursachen für Todesfälle und Behinderungen durch nichtübertragbare Krankheiten in der Europäischen Region ist. Dr. Gauden Galea von der WHO betont die Notwendigkeit effektiverer Tabakbekämpfungskonzepte. Schätzungen zufolge konsumieren in der Region 179 Millionen Erwachsene und 4 Millionen Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren Tabak.

Laut WHO sind 18 % aller Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten in der Region auf Tabakkonsum zurückzuführen. Um der steigenden Tabakprävalenz entgegenzuwirken, fordert die WHO umfassendere Gesetze und politische Maßnahmen. Länder mit strengen Regelungen und hohen Steuern zeigen positive Entwicklungen in der Reduzierung von nichtübertragbaren Krankheiten. Der globale Aktionsplan der WHO zielt darauf ab, den Tabakkonsum bis 2025 um 30 % zu reduzieren, doch lediglich elf Länder in Europa sind auf dem richtigen Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Die französischen Maßnahmen zur Tabakkontrolle sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, der darauf abzielt, den Tabakkonsum signifikant zu senken und die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Diese Initiative wird in einem Kontext betrachtet, in dem die Tabakindustrie weiterhin eine starke Präsenz hat und aggressive Werbung betreibt.

Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Herausforderungen in der Tabakbekämpfung in Europa Fortschritte erzielt werden, jedoch weitere Maßnahmen notwendig sind, um die Gesundheitsziele zu erreichen und Generationen von Nichtrauchern heranzuziehen.

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Ort Frankreich
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