Falsche Kriminalbeamte in Wien: Mehrjährige Haftstrafen verhängt!

In Wien wurden drei Täter, die sich als Kriminalbeamte ausgaben, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
In Wien wurden drei Täter, die sich als Kriminalbeamte ausgaben, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Wien, Österreich - In einem aufsehenerregenden Prozess am Wiener Gericht wurden mehrjährige Haftstrafen gegen drei Männer verhängt, die sich als falsche Kriminalbeamte ausgegeben hatten. Ein 41-jähriger Angeklagter wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil er die Haupttäter zu den Tatorten chauffiert hatte. Der Mann bat um Bedenkzeit, während die anderen beiden Angeklagten, Deutsche mit rumänischen Wurzeln, ihre Strafen akzeptierten, die bereits rechtskräftig sind. Beide Hauptangeklagte haben in Deutschland umfangreiche vorstrafliche Verzeichnisse, mit zwölf bzw. sieben Vorstrafen wegen Vermögensdelikten. Ein besonders brisanter Aspekt des Falls ist, dass einer der Hauptangeklagten kurz vor den Taten aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Im Herbst 2024 hatten die Beschuldigten ihre kriminellen Machenschaften nach Österreich verlagert. Zwischen Mitte Oktober und Mitte November klopften sie an die Türen älterer Personen und gaben sich als Kriminalbeamte aus. Dabei wiesen sie sich teils mit gefälschten Ausweisen aus und behaupteten, eine rumänische Einbrecherbande habe bereits in der Nachbarschaft zugeschlagen. Sie müssten daher jede Wohnung kontrollieren. In zwei Fällen drangen sie in die Wohnungen ein, durchwühlten diese jedoch ohne nennenswerte Beute zu finden, während sie in zwei weiteren Fällen bei den Bürgern auf Ablehnung stießen. Während die Haupttäter Geständnisse ablegten, stritt der Chauffeur seine Verantwortung ab und erklärte, er sei lediglich als Fahrer tätig gewesen.

Kriminalstatistik in Österreich

Die Vorfälle sind Teil eines größeren Trends in der Kriminalität in Österreich, die 2023 einen Höchststand mit rund 528.000 angezeigten Straftaten erreicht hat, was dem höchsten Stand seit 2016 entspricht. Über ein Drittel dieser Delikte entfiel auf Wien. Besonders besorgniserregend sind die Zahlen zur Ausländerkriminalität: 2022 waren nahezu 43% der Tatverdächtigen Ausländer, und 58% der neu Inhaftierten stammten aus dem Ausland. Die häufigsten ausländischen Täter kommen dabei aus Ländern wie Rumänien, Deutschland und Serbien.

Im Rahmen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wird die Entwicklung des kriminellen Geschehens in Österreich erfasst. Diese Statistiken, die seit 2001 elektronisch geführt werden, bieten entscheidende Einblicke in die Kriminalität und sind ein wichtiges Instrument für die Planung strategischer kriminalpolizeilicher Maßnahmen. Besonders auffällig sind steigende Zahlen bei der Wirtschaftskriminalität und Cyberkriminalität, die in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind. 2023 wurden etwa 103.000 Fälle von Wirtschaftskriminalität und rund 65.900 Cyberdelikte angezeigt. Die Aufklärungsquote lag bei 31,6% für Cyberdelikte, was Optimierungsbedarf signalisiert.

Gesellschaftliche Relevanz und Auswirkungen

Ein weiterer zentraler Punkt ist das steigende Misstrauen gegenüber Zuwanderern, da 70% der Österreicher glauben, dass diese Kriminalitätsprobleme verschärfen. Trotz der besorgniserregenden Statistiken bleibt das Vertrauen in die Polizei relativ hoch: 77% der Bevölkerung äußerten in einer Umfrage im Frühjahr 2024 ihr Vertrauen in die Polizei. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass 72% der Österreicher Vertrauen in die Justiz haben, was auf ein gewisses Maß an Zuversicht in die Kriminalitätsbekämpfung hindeutet.

Der Fall der falschen Kriminalbeamten spiegelt nicht nur eine individuelle kriminelle Handlung wider, sondern steht auch im Kontext des breiteren gesellschaftlichen Diskurses über Sicherheit, Zuwanderung und die Rolle des Rechtsstaates in Österreich.

Details
Vorfall Betrug
Ort Wien, Österreich
Festnahmen 3
Quellen