Erwin Wurm begeistert im Kaiserpark: Kunst trifft auf kulinarische Kultur!

Erwin Wurm präsentiert seine Skulpturen im Kaiserpark Bad Ischl. Die Ausstellung zeigt Werke der letzten 30 Jahre und bietet interaktive Erfahrungen.
Erwin Wurm präsentiert seine Skulpturen im Kaiserpark Bad Ischl. Die Ausstellung zeigt Werke der letzten 30 Jahre und bietet interaktive Erfahrungen.

Bad Ischl, Österreich - Am 16. Mai 2025 eröffnet die Ausstellung von Erwin Wurm im Kaiserpark von Bad Ischl, einer ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz. Diese Schau bringt das skulpturale Werk des Künstlers in den Mittelpunkt, mit einem Fokus auf Arbeiten, die in den letzten drei Jahrzehnten entstanden sind. In der Ausstellung werden Wurms persönliche Einblicke in seine Kindheit präsentiert, die zentrale Themen wie Ohnmacht und Enge thematisieren.

Zu den ausstellten Werken zählen bemerkenswerte Stücke wie das „Fat House“, das „Fat Car“ sowie die nachgebildete Skulptur von Wurms Elternhaus, das „Narrow House“. Dabei wird auch das Konzept von „Schule“ als Symbol für staatliche Erziehung behandelt. Wurms Arbeiten sind nicht nur skulpturaler Natur, sondern verbinden auch Elemente der Philosophie, Architektur, Mode und des Luxus. Kulinarische Symbole der österreichischen Volkskultur, darunter Brot und Essiggurkerl, fließen ebenfalls in seine Werke ein.

Interaktive Erlebnisse und Videoarbeiten

Die Ausstellung bietet den Besuchern interaktive Möglichkeiten, die berühmten „One Minute Sculptures“ von Wurm nachzustellen. Diese Kunstwerke laden nicht nur zur physischen Betätigung ein, sondern regen auch dazu an, die zugrunde liegenden Bedeutungen zu erkunden. Begleitet wird die Schau von einer Auswahl an Videoarbeiten Wurms, die einen weiteren Einblick in sein kreatives Schaffen geben.

Erwin Wurm, geboren 1954 in Bruck an der Mur, begann in den späten 1990er Jahren mit der Serie „One Minute Sculptures“, die ihm internationale Anerkennung brachte. In dieser Serie experimentiert er mit Alltagsgegenständen und lässt Teilnehmer in bizarren Posen mit diesen Objekten posieren, wodurch er die Grenzen zwischen Kunst und Alltag herausfordert. Diese Skulpturen sind oft humorvoll und reflektieren die gesellschaftlichen Normen und Werte.

Ein Blick auf seine Entwicklung

Wurm besuchte von 1977 bis 1979 das Mozarteum in Salzburg und setzte sein Studium an der Akademie der bildenden Künste sowie der Hochschule für angewandte Kunst in Wien fort, wo er 1982 graduierte. Seine Kunst ist geprägt von einem humorvollen Stil und einer radikalen Erweiterung des Skulpturbegriffs, indem er Zeit, Masse und Oberfläche hinterfragt. Wurm bringt häufig alltägliche Materialien und gesellschaftliche Themen in seine Arbeiten ein, wie zum Beispiel in seinem Buch „The Artist Who Swallowed the World“.

Seine Einflüsse sind weitreichend, und seine Arbeiten wurden in bedeutenden Museen und Galerien weltweit gezeigt, darunter das Museum of Modern Art in New York und das Centre Pompidou in Paris. Wurm vertrat Österreich 2017 bei der 57. Biennale von Venedig. Heute lebt und arbeitet er in Limberg und Wien, wo er weiterhin innovative und interaktive Kunst schafft.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Bad Ischl, Österreich
Quellen