Entsetzliche Misshandlungen: Tschetschene vor Gericht zu 6,5 Jahren verurteilt!

Prozess in Leoben: Tschetschene wegen Misshandlungen seiner Tochter zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Gewalt und Tradition im Fokus.
Prozess in Leoben: Tschetschene wegen Misshandlungen seiner Tochter zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Gewalt und Tradition im Fokus.

Leoben, Österreich - In Leoben hat ein Prozess gegen einen 58-jährigen Tschetschenen begonnen, der wegen schwerer Misshandlungen seiner 17-jährigen Tochter unter Polizeischutz steht. Der Angeklagte soll seine Tochter seit ihrem neunten Lebensjahr mit Schlägen, darunter mit einem Gürtel und der flachen Hand, gequält haben. Zudem wurden Drohungen gegen die Tochter geäußert: Sie müsse einen tschetschenischen Mann heiraten, und ihrem Freund drohte der Angeklagte, ihm würden Arme und Beine gebrochen. Der gewalttätige Vorfall, der zur Flucht der Tochter führte, ereignete sich an Weihnachten 2022, wie die Krone berichtet.

In der Vernehmung schilderte die Tochter die Gewaltexzesse, die „eigentlich immer“ begonnen hätten. Der Vater leugnete jedoch alle Vorwürfe, bezeichnete seine Tochter als „gute Schauspielerin“ und die Mutter des Mädchens behauptete, nichts von den Übergriffen mitbekommen zu haben. Der Richter hingegen äußerte keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Tochter und verhängte ein Urteil von 6,5 Jahren Haft, wobei der Angeklagte um drei Tage Bedenkzeit bat, da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.

Kontext der Tschetschenischen Gemeinschaft

Die Taten des Angeklagten sind Teil eines größeren, besorgniserregenden Trends in der tschetschenischen Gemeinschaft, die in Österreich etwa 30.000 Mitglieder zählt. Laut Heute sind Gewalttaten und Fehden in dieser Gemeinschaft häufig und entspringen oft Beleidigungen, insbesondere der Herabwürdigung weiblicher Familienmitglieder. Ehre ist ein zentrales Thema, das verteidigt werden muss, was gewalttätige Auseinandersetzungen fördern kann.

Die Tschetschenen haben eine tragische Geschichte von Unterdrückung und Leid, einschließlich der Repressionen unter Stalin sowie zwei schweren Kriegen mit Russland. Diese Erlebnisse prägen die identitären Strukturen und Verhaltensweisen in der Diaspora, wo Heiratspraktiken oft die eigenen Gemeinschaften betonen. Tschetschenen neigen dazu, innerhalb ihrer Kultur zu heiraten, um ihre Gemeinschaft zu stärken und ihre kulturellen Traditionen hochzuhalten.

Einladung zu mehr Verständnis

Im Rahmen einer Arbeit zur tschetschenischen Diaspora in Österreich wird die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses für diese Flüchtlingsgruppe betont. Die Universität Wien erforscht durch qualitative Analysen von biographischen Interviews, wie sich der Charakter und die Eigenschaften der Flüchtlinge im Exil verändern können. Hierbei spielen die Ängste vor Abschiebung und die Herausforderungen der Integration eine zentrale Rolle.

Die interessanten Erkenntnisse zeigen, dass die Tschetschenen als Diaspora als inhomogen und unorganisiert gelten. Eine bessere Integration könnte sowohl der Politik als auch den Medien und der Zivilgesellschaft zugutekommen. Es ist evident, dass die Herausforderungen, vor denen die tschetschenische Gemeinschaft steht, nicht nur auf individuelle Taten zurückzuführen sind, sondern vor allem in einem komplexen Zusammenspiel von Kultur, Geschichte und sozialer Dynamik wurzeln. Dies könnte langfristig helfen, die negativen Vorurteile abzubauen und den Weg für ein harmonisches Zusammenleben zu ebnen.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Bedrohungen, Misshandlungen
Ort Leoben, Österreich
Verletzte 1
Quellen