Heute ist der 14.12.2025
Datum: 14.12.2025 - Source 1 (https://www.krone.at/3791501):
- Prozess in Leoben unter Polizeischutz wegen Bedrohung durch Tschetschenen (58).
- Angeklagter soll seine Tochter (17) seit ihrem neunten Lebensjahr misshandelt haben.
- Misshandlungen umfassten Schläge mit Gürtel und flacher Hand, sowie körperliche Gewalt.
- Drohungen gegen Tochter, sie müsse einen tschetschenischen Mann heiraten.
- Drohungen gegen den Freund der Tochter, ihm würden Arme und Beine gebrochen.
- Tochter flüchtete nach gewalttätigem Vorfall an Weihnachten 2022.
- Tochter schilderte in Vernehmung Gewaltexzesse, begann mit Misshandlungen „eigentlich immer“.
- Angeklagter leugnet Vorwürfe, bezeichnet Tochter als „gute Schauspielerin“.
- Mutter des Mädchens behauptet, nichts von den Übergriffen mitbekommen zu haben.
- Richter äußert keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Tochter.
- Urteil: 6,5 Jahre Haft für den Angeklagten.
- Angeklagter bat um drei Tage Bedenkzeit, Urteil ist nicht rechtskräftig.
Source 2 (https://www.heute.at/s/bei-tschetschenen-ist-gewalt-einzige-ueberlebenschance-100090620):
- Gewalttaten und Fehden in der Tschetschenen-Gemeinschaft in Österreich (ca. 30.000 Personen) führen zu Spannungen.
- Konflikte resultieren oft aus Beleidigungen, insbesondere Herabwürdigungen weiblicher Familienmitglieder.
- Ehre ist ein zentrales Thema und muss verteidigt werden.
- Tschetschenen haben eine Geschichte von Unterdrückung und Leid, einschließlich Stalins Repressionen und zwei Kriegen mit Russland.
- Tschetschenien hat eine ähnliche Fläche wie die Steiermark und eine vergleichbare Einwohnerzahl.
- Heiratspraktiken: Tschetschenen heiraten bevorzugt untereinander, um die Gemeinschaft zu stärken; Ahnenforschung ist wichtig.
- Kampfsport hat hohen Stellenwert; körperliche Auseinandersetzungen sind Teil der Kultur.
- Der Islam wird streng praktiziert; Alkohol wird abgelehnt, körperliche Ertüchtigung ist angesehen.
- Tschetschenen haben in Österreich ein negatives Image, was die Integration erschwert.
- Tschetschenen werden oft als "Männer fürs Grobe" von gemischtnationalen Banden angeworben.
- Anerkennung des österreichischen Rechtsstaats; Strafen werden akzeptiert.
- Politische Situation in Tschetschenien beeinflusst die Gemeinschaft in Österreich, führt zu "Stellvertreter-Kriegen" in Städten wie Wien, Graz, St. Pölten, Wels und Linz.
Source 3 (https://utheses.univie.ac.at/detail/27772):
- Ziel der Arbeit: Verständnis für tschetschenische Flüchtlinge in Österreich schaffen
- Berücksichtigung von Vergangenheit (Geschichte, Tradition, Gesellschaftsstrukturen) und Gegenwart (Feindbildkonstruktion, Rechtspopulismus, posttraumatische Belastungsstörung, Angst vor Abschiebung)
- Methodik: qualitative Analyse durch biographische narrative Interviews
- Eckpfeiler der Analyse:
- Adat (tschetschenisches Gewohnheitsrecht)
- Gesellschafts- und Familienstrukturen
- Tschetschenienkriege (1994-1996, 1999-2009)
- Lebensbedingungen in Österreich
- Ängste und Ungewissheiten
- Konsolidierung und Harmonisierung der tschetschenischen Diaspora
- Diaspora in Österreich gilt als unorganisiert und inhomogen
- Zentrale Hypothese: Eigenschaften und Charakter der Flüchtlingsgruppe können sich im Exil verändern
- Hauptkriterien: Zeitspanne im Exil und Entfernung zum Heimatland
- Problemfelder: Voreingenommenheit junger Flüchtlinge, Unnachgiebigkeit älterer Generation
- Theoretische Basis:
- „Ethnoscapes“ von Arjun Appadurai
- „Die Verortung der Kultur“ von Homi K. Bhabha
- „Long-distance Nationalism“ von Benedict Anderson
- Schlussfolgerung: Besseres Verständnis der TschetschenInnen in Österreich könnte zu optimalerer Integration führen und Vorteile für Politik, Medien und Zivilgesellschaften bringen.