Entblößt im Rijksmuseum: 200 Jahre altes Kondom sorgt für Aufsehen!

Das Rijksmuseum in Amsterdam stellt ein 200 Jahre altes Kondom mit erotischer Zeichnung aus – eine Parodie auf das Zölibat.
Das Rijksmuseum in Amsterdam stellt ein 200 Jahre altes Kondom mit erotischer Zeichnung aus – eine Parodie auf das Zölibat.

Rijksmuseum, Amsterdam, Niederlande - Im Rijksmuseum in Amsterdam wird derzeit eine außergewöhnliche Ausstellung präsentiert, die ein fast 200 Jahre altes Kondom zeigt. Dieses historische Stück ist nicht nur durch sein Alter bemerkenswert, sondern auch durch die erotische Zeichnung, die es ziert. Diese Darstellung zeigt eine Nonne in einer eindeutigen Pose vor drei Klerikern. Laut exxpress.at stammt die Zeichnung aus dem Jahr 1830 und wird als Parodie auf das Zölibat der katholischen Kirche interpretiert.

Das Kondom wurde vermutlich aus dem Blinddarm eines Schafes gefertigt und könnte als Souvenir aus einem Bordell entstanden sein. Es ist bemerkenswert, dass von diesem speziellen Typ nur zwei Exemplare bekannt sind, die bis heute erhalten geblieben sind. Das Rijksmuseum beschreibt das Kondom als ein Objekt, das sowohl die spielerische als auch die ernste Seite der sexuellen Gesundheit beleuchtet. Die Ausstellung, die sich mit Sexualität und Prostitution im 19. Jahrhundert beschäftigt, ist noch bis Ende November 2023 zu sehen. Der Fokus dieser Zeit lag stark auf dem Streben nach Vergnügen sowie der Angst vor Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und ungewollten Schwangerschaften, wie tagesspiegel.de anmerkt.

Die Rolle der Prostitution über die Jahrhunderte

Die Geschichte der Prostitution ist ebenso vielfältig wie komplex. Historiker haben verschiedene Perspektiven auf die Ursprünge dieser Praxis. Pierre Dufour, ein französischer Kulturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, vermutete, dass Prostitution schon im 3. Jahrtausend v. Chr. begann, als Frauen sich als Ware verkauften. Er sah Ähnlichkeiten zur Tempelprostitution, wobei aktuelle Forschungen jedoch keine Belege dafür in der klassischen Antike finden konnten, außer in Indien. Vielmehr positioniert die Historikerin Tanja Scheer die Ursprünge in der Sklaverei, als Sklavinnen als Handelsware betrachtet wurden. Dies zeigt, wie sich der Blick auf den Körper und hierfür entwickelte“,“ eine Rolle innerhalb der Sexualität über die Jahrhunderte hinweg und die erste Darstellung von Prostitution in der Antike.

Die ältesten bekannten Bordelle sollen im 7. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland gegründet worden sein. Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten wirkten als Sexarbeiterinnen, einschließlich der berühmten Hetären, die bedeutende Beziehungen pflegten. Die frühchristliche Moral hingegen stellte Prostitution als sündhaft dar und sie wurde weiterhin rechtlich geduldet, jedoch gesellschaftlich verurteilt. Mit der Reformation im 15. Jahrhundert begann die gesellschaftliche Ausgrenzung von Prostituierten, was die öffentliche Wahrnehmung sowie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen weiter beeinflusste.

Im 18. und 19. Jahrhundert, insbesondere mit der industriellen Revolution, nahm die Zahl der Prostituierten in Städten rapide zu. Im Jahr 1839 zählte London etwa 80.000 Prostituierte bei einer Bevölkerung von 800.000. Der Zugang zu Sexualität und das veränderte Verständnis von sexueller Gesundheit sind fortlaufend relevant, verdeutlicht durch die aktuelle Diskussion im Kunst- und Kulturbereich rund um Sexualität und deren Repräsentation, wie sie in der Ausstellung des Rijksmuseums zu sehen ist.

Details
Vorfall Skandal
Ort Rijksmuseum, Amsterdam, Niederlande
Quellen