Ein Blick auf Wiens verborgene Architektur: Eisenbeton und seine Zeit

Entdecken Sie die Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole“ im Wien Museum (22. Mai - 28. September 2025) und erleben Sie die Revolution der Wiener Architektur um 1900.
Entdecken Sie die Ausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole“ im Wien Museum (22. Mai - 28. September 2025) und erleben Sie die Revolution der Wiener Architektur um 1900.

Karlsplatz 8, 1040 Wien, Österreich - Im Wien Museum wird am 22. Mai 2025 die Sonderausstellung „Eisenbeton. Anatomie einer Metropole“ eröffnet. Sie bietet einen tiefen Einblick in die innere Struktur Wiens um 1900 und rückt dabei nicht das glanzvolle äußere Bild der Stadt ins Rampenlicht, sondern das technische und architektonische Erbe des Eisenbetons. Die Ausstellung wird von Andreas Nierhaus und Eva-Maria Orosz kuratiert und basiert auf dem Forschungsprojekt „Anatomie einer Metropole“ von Otto Kapfinger. Mit dieser Ausstellung wird die Bedeutung des Eisenbetons, der die Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionierte, gewürdigt.

Eisenbeton stellte nicht nur die Grundlage für zahlreiche moderne Großstädte dar, sondern prägte auch das Stadtbild Wiens entscheidend. Der Baustoff fand Verwendung in den Gewölben des Wienflusses und in den Decken der Stadtbahn, ebenso in Fabriken sowie Wohn- und Geschäftshäusern. In der Zeit um 1900 veränderten sich durch diese Technologie Stadtstrukturen. Zahlreiche Akteure im Bauwesen, die aus dem jüdischen Bürgertum stammten, trugen maßgeblich zu diesem Wandel bei. Die daraus resultierenden Bauwerke boten Platz für eine Vielzahl von Nutzungen, darunter Theater, Kinos, Geschäfte, Büros und Wohnungen.

Ein Blick auf die Architektur

Die Ausstellung wird eine Vielzahl an Exponaten präsentieren, darunter Modelle, Pläne, Fotografien, Gemälde, Plakate und originale Ausstattungsstücke. Besondere Aufmerksamkeit gilt sowohl berühmten als auch weniger bekannten Eisenbetonbauten in Wien, zum Beispiel dem Zacherlhaus, dem Looshaus, dem Residenzpalast und dem Dianabad. Diese Objekte sind nicht nur Zeugen einer dynamischen Epoche der Architektur, sondern auch zentrale Schauplätze des modernen Großstadtlebens.

Die vorhandene Infrastruktur, die durch Eisenbeton ermöglicht wurde, umfasste unter anderem Wasserleitungen, Kanalisationen und die Stadtbahn. Diese Innovationen trugen zur Entstehung multifunktionaler Gebäude bei, in denen sich die Großstadtkultur, neue Medien und innovative Bautechnik vereinten.

Ein historischer Schnitt

Die Schau hat jedoch auch einen historischen Kontext. Der Erste Weltkrieg stellte einen Einschnitt im Bauwesen dar und stoppte die zuvor expansive kulturelle, gesellschaftliche und technische Entwicklung. Die umfangreiche Sammlung und Präsentation der Ausstellung soll das Bewusstsein für diese konzeptionellen und technischen Errungenschaften schärfen.

Die Publikation „Anatomie einer Metropole. Bauen mit Eisenbeton in Wien, 1890-1914“ wird ebenfalls bei Birkhäuser erscheinen und ist eine wertvolle Ergänzung zur Ausstellung. Besucher können die Ausstellung bis zum 28. September 2025 im Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien, erleben. Weitere Informationen sind online auf der Website des Wien Museums verfügbar.

Für eine umfassende Perspektive auf diese bedeutende Epoche in der Wiener Stadtgeschichte empfehlen sich die Berichte von Creative Austria und ots.at, die zusätzliche Einblicke und Anregungen zur Thematik bieten.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Karlsplatz 8, 1040 Wien, Österreich
Quellen