Drosten gesteht: Corona-Fehler und die Impfpflicht für Pflegekräfte!

Virologe Christian Drosten spricht im sächsischen Untersuchungsausschuss über bedeutende Fehleinschätzungen der Corona-Maßnahmen.
Virologe Christian Drosten spricht im sächsischen Untersuchungsausschuss über bedeutende Fehleinschätzungen der Corona-Maßnahmen.

Sachsen, Deutschland - In einer aktuellen Sitzung vor dem sächsischen Corona-Untersuchungsausschuss hat Virologe Christian Drosten schwerwiegende Fehleinschätzungen während der Corona-Pandemie eingeräumt. Drosten, der als führender Erklärer im deutschsprachigen Raum während dieser Krise bekannt wurde, wies die Behauptung zurück, er sei der „Architekt der Corona-Strategie“ gewesen. Er stellte klar, dass er lediglich an wenigen Regierungssitzungen teilgenommen habe und erklärte seine tiefe Besorgnis über die irrtümliche Empfehlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aus November 2021 zur Impfpflicht für Pflegekräfte, die er als die größte Fehleinschätzung seines Engagements bezeichnete. Diese Aussage wurde von der Kosmo als zentraler Aspekt der Anhörung hervorgehoben.

Die Leopoldina hatte damals eine Impfpflicht für medizinisches Personal empfohlen, jedoch stellte sich heraus, dass die Schutzwirkung der Impfungen gegen die Omikron-Variante geringer war als erwartet. Trotz dieser Fehler betonte Drosten die positiven Effekte der Impfkampagne auf Krankheitslast und Sterblichkeit. So sank die Fallsterblichkeit in Deutschland vor und nach der Impfkampagne von ca. 4,6 % auf ca. 0,1 %, wodurch Impfungen erheblich zur Reduzierung von Todesfällen beitrugen, wie eine Analyse von PMC belegt.

Unsicherheiten zu Beginn der Pandemie

Drosten gestand auch ein, dass die Datenlage anfangs oft „wacklig“ war, wobei er als Beispiel eine überhöhte Schätzung der Hospitalisierungsrate bei Kindern nannte, die 2020 von der US-Gesundheitsbehörde auf bis zu 20 % angesetzt wurde. Diese Schätzung wurde später revidiert. Die Sorgen um schwerwiegende Folgeerkrankungen bei Kindern führten zu Maßnahmen, deren Angemessenheit in der Öffentlichkeit kaum diskutiert wurde. Laut Bild äußerte Drosten auch, dass seine wiederholte Anwesenheit in dem renommierten NDR-Podcast ein Versuch sei, den Steuerzahlern etwas zurückzugeben, was die Transparenz seiner Arbeit unterstreichen soll.

Der Untersuchungsausschuss wurde auf Initiative der AfD eingerichtet und hat das Ziel, die Maßnahmen, die während der Pandemie ergriffen wurden, zu überprüfen. Dazu zählen insbesondere Schulschließungen, Testpflichten und Impfkampagnen. Für Drosten sind die Erfahrungen aus der Pandemie auch eine Aufforderung zur Trennung von wissenschaftlicher Beratung und politischer Entscheidungsfindung. Er plädiert für eine klare Differenzierung, um in Zukunft bessere Entscheidungen treffen zu können.

Zukünftige Herausforderungen

Aktuelle Berichte zeigen, dass die COVID-19-Pandemie nicht nur auf die Gesundheitssysteme, sondern auch auf die Gesellschaft tiefgreifende Auswirkungen hatte. Diese Erfahrungen haben Schwächen im deutschen Gesundheitssystem offengelegt und den Reformbedarf verdeutlicht. Es ist offensichtlich, dass pandemiebedingte Herausforderungen, wie der akute Personalmangel im Gesundheitswesen, nicht nur vorübergehender Natur sind, sondern langfristige strukturelle Veränderungen erfordern. PMC betont zudem die Notwendigkeit, die Bevölkerung über Impfstoffe und deren Bedeutung aufzuklären, um das Vertrauen in öffentliche Gesundheitsmaßnahmen zu stärken.

Die Sitzung des Untersuchungsausschusses wurde nach zwei Stunden aus Zeitgründen unterbrochen, und Drosten ist eingeladen, zu einem späteren Zeitpunkt erneut auszusagen. Diese fortgesetzte Diskussion wird entscheidend sein für die Reflexion und Lehren, die aus der COVID-19-Pandemie gezogen werden sollten.

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Ort Sachsen, Deutschland
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