Bildungspolitik der NEOS: Lehrermangel und leere Versprechen!

FPÖ-Bildungssprecher Brückl kritisiert NEOS für Mängel in der Bildungspolitik und fordert Reformen zur Bekämpfung des Lehrermangels.
FPÖ-Bildungssprecher Brückl kritisiert NEOS für Mängel in der Bildungspolitik und fordert Reformen zur Bekämpfung des Lehrermangels.

Wien, Österreich - Am 1. Juni 2025 kritisierte Hermann Brückl, Bildungssprecher der FPÖ, die Bildungspolitik der NEOS. In der ORF-Pressestunde äußerte er Bedenken zu den von Bildungsminister Wiederkehr angekündigten Reformideen und betonte die große Diskrepanz zwischen diesen Ankündigungen und deren tatsächlicher Umsetzung. Brückl machte die NEOS verantwortlich für den gegenwärtigen akuten Lehrermangel, der bereits zu Unterrichtsausfällen, überforderten Lehrern und einer sinkenden Bildungsqualität geführt hat, insbesondere in Ballungscentren wie Wien.

Ein zentrales Problem, das Brückl ansprach, ist der Zustand des islamischen Religionsunterrichts. Etwa die Hälfte der muslimischen Religionslehrer hat ihre Ausbildung nicht in Österreich absolviert. Brückl forderte zudem einheitliche Qualitätsstandards für Religionslehrer, da er in den Maßnahmen der NEOS keine solchen erkennen konnte. Er warf ihnen vor, vor integrationsunwilligen Familien zu kapitulieren und kritisierte das Fehlen klarer Regeln und Sanktionsmechanismen, was den Druck in den Klassenzimmern erhöhe.

Lehrermangel als zentrales Thema

Der Lehrermangel ist jedoch kein isoliertes Problem, sondern betrifft mehrere Länder, darunter auch Deutschland. Der Mangel an Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen wird bereits seit Jahren intensiv diskutiert. Eine Analyse zeigt, dass ein Viertel bis fast ein Drittel der Grundschüler in Mathematik und Deutsch die Mindeststandards nicht erreichen. Dies ist alarmierend und unterstreicht die negativen Auswirkungen, die ein akuter Lehrermangel auf die Bildungsstandards hat, wie bpb.de berichtet.

Die Ursachen sind vielfältig: demografischer Wandel, eine alternde Lehrerschaft, steigende Schülerzahlen und nicht genügend junge Menschen, die Lehramt studieren wollen. Dabei sind besonders Grundschulen und berufliche Schulen von einem akuten Mangel betroffen, da die Ausbildungswege häufig zu starr sind und der Zugang zum Lehramtsstudium durch hohe Anforderungen, wie den Numerus Clausus, erschwert wird.

Notwendige Reformen im Bildungssystem

Um den Lehrermangel effektiv zu bekämpfen, werden verschiedene Maßnahmen diskutiert. Dazu gehören unter anderem die Einstellung von Quereinsteigern, eine mögliche Verkürzung der Schulwoche auf vier Tage sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Ein positives Arbeitsumfeld könnte dazu beitragen, die Frustration an Schulen zu reduzieren und den Abgang von ausgebildeten Lehrkräften zu verringern. Die Bedeutung von multiprofessionellen Teams und die Erhöhung der Studienplätze für Lehramtsstudiengänge sind weitere Punkte, die von der GEW hervorgehoben werden, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Der Mangel an Lehrkräften wird auch in der Analyse des Bildungsservers als anhaltendes Problem aufgeführt, das vor allem bis 2030 weiter zunehmen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bildungspolitik in Österreich und Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Brückls Forderung nach einer Personaloffensive und konkreten Reformen könnte vergleichbare Resonanz in Deutschland finden, wo die Fragen zu Lehrermangel und Bildungsgerechtigkeit ebenfalls dringend beantwortet werden müssen. Wenn keine adäquaten Maßnahmen ergriffen werden, drohen zahlreiche Schüler, grundlegende Bildungsstandards nicht zu erreichen und die Bildungsqualität langfristig zu gefährden.

Details
Vorfall Bildungspolitik
Ort Wien, Österreich
Quellen