Sonnensturm bringt Polarlichter nach Österreich – Sehen Sie sie heute Nacht!

Polarlichter könnten am 1. Juni 2025 in Teilen Österreichs sichtbar sein, nachdem ein kräftiger Sonnensturm die Erde traf.
Polarlichter könnten am 1. Juni 2025 in Teilen Österreichs sichtbar sein, nachdem ein kräftiger Sonnensturm die Erde traf.

Waldviertel, Österreich - Ein bemerkenswerter Sonnensturm hat am Samstagmorgen die Erde erreicht und könnte die Sichtbarkeit von Polarlichtern über Teilen Österreichs ermöglichen. Der Sturm, der um 0:15 Uhr auf der Sonne ausgelöst wurde, traf die Erde gegen 7:30 Uhr mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von bis zu 3,6 Millionen km/h. Die Organisation GeoSphere Austria hat angekündigt, dass die Sichtbarkeit der Polarlichter im Laufe des Tages entschieden wird. Bei klarem Himmel könnten nördliche Regionen wie das Waldviertel, Teile Oberösterreichs oder die Obersteiermark gute Chancen für eine Sichtung haben, wie 5min.at berichtet.

Sonnenstürme entstehen durch koronale Massenauswürfe, bei denen die Sonne große Mengen Plasma und magnetische Energie im Allr abgeschossen wird. Diese Teilchen können geomagnetische Störungen hervorrufen, die Satelliten, Navigation und Stromnetze beeinflussen können. Glücklicherweise besteht für den Alltag auf der Erde keine Gefahr durch den aktuellen Sonnensturm, so 5min.at.

Wissenschaftliche Hintergründe

Starke Sonnenstürme, wie der aktuelle, haben auch in der Vergangenheit bemerkenswerte Folgen gehabt. Frühere Ereignisse, wie der Sturm von 2003, führten zu stundenlangen Stromausfällen und anderen technischen Störungen in Europa. Laut einer Ankündigung von Nasa, Esa und der US-Wetterbehörde Noaa trifft der Sturm auf die Erde während der höchsten Phase seiner Aktivität, was auch zu einer geomagnetischen Intensität des Sturms von Rang G2 (auf einer Skala von G1 bis G5) führt, wie zeit.de hervorhebt.

Aktuelle Polarlichter sind in unerwarteten Regionen sichtbar – sogar in Deutschland – was auf die Wirkung starker Sonnenstürme zurückzuführen ist. Diese Stürme sind das Ergebnis der Interaktion von geladenen Teilchen des Sonnenwinds mit dem Erdmagnetfeld. Der Höhepunkt des jetzigen 11-jährigen Sonnenzyklus hat zu dieser erhöhten Sonnenaktivität geführt. Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen hat festgestellt, dass die derzeitige Sonnenaktivität über dem Niveau des vorherigen Zyklus liegt, was extreme Sonnenstürme wahrscheinlich macht. Historisch haben solche Stürme Geschwindigkeiten von bis zu 2000 km/s erreicht, wie n-tv.de berichtet.

Mögliche Auswirkungen und Risiken

Die Auswirkungen eines starken Sonnensturms können erheblich sein. Neben der Möglichkeit von Polarlichtern sind auch Störungen in Stromnetzen, Kommunikation und Flugverkehr zu erwarten, wie die Beobachtungen aus der Vergangenheit zeigen. Ein Beispiel aus Kanada im Jahr 1989 zeigt, wie ein Sonnensturm zu einem flächendeckenden Stromausfall führte. Bei extremen Sonnenstürmen, die es pro Sonnenzyklus bis zu vier Mal gibt, kann das Risiko für Satelliten und elektrische Anlagen enorm steigen.

Mit etwa 10.000 Sonnenstürmen pro Zyklus ist es unwahrscheinlich, dass die Erde direkt im Weg eines extremen Sturms steht. Dennoch warnen Experten, dass zukünftige Ereignisse sogar zwei- bis dreimal so stark sein könnten wie die bereits dokumentierten Stürme, wie der Sturm im Mai 2024, der Polarlichter bis in die Karibik sichtbar machte. Dieses Ereignis wurde mit dem Carrington-Ereignis von 1859 verglichen, dem stärksten jemals aufgezeichneten Sonnensturm.

Insgesamt zeigt der aktuelle Sonnensturm, wie faszinierend und zugleich herausfordernd die Wechselwirkungen zwischen der Sonne und der Erde sind. Die Wissenschaftler sind ständig damit beschäftigt, diese Prozesse zu überwachen, um effektiv auf die potenziellen Gefahren reagieren zu können.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Sonnensturm
Ort Waldviertel, Österreich
Quellen