Babler fordert Offensive für die Wirtschaft – Kritik am Pensionsalter 70!

SPÖ-Chef Babler spricht über Pensionsalter, Wirtschaftsförderung und soziale Dienste in der Dreierkoalition am 5.06.2025.
SPÖ-Chef Babler spricht über Pensionsalter, Wirtschaftsförderung und soziale Dienste in der Dreierkoalition am 5.06.2025.

Österreich - Der SPÖ-Chef Andreas Babler hat sich heute zur aktuellen Situation in Österreich geäußert und dabei sowohl die Erfolge der Dreier-Koalition hervorgehoben als auch auf Herausforderungen hingewiesen. Ein zentrales Thema seiner Ausführungen war das geplante Ansteigen des Pensionsantrittsalters, ein Vorschlag, der insbesondere von Industrieführer Georg Knill geäußert wurde und für kontroverse Diskussionen sorgt. Babler kritisierte Knills Vorstoß und erkannte an, dass viele Menschen mit gesundheitlichen Schwierigkeiten kämpfen, was eine pauschale Erhöhung des Alters anfechtbar macht. Die Diskussion über die Menschenrechtskonvention innerhalb der SPÖ sei mittlerweile nicht mehr aktuell, was zeigt, dass die Partei sich verstärkt auf die ökonomischen Herausforderungen fokussiert.

Der SPÖ-Chef betonte, dass die Regierung dringend Offensivmaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft braucht. Trotz der positiven Rückmeldungen zu einem jüngst verabschiedeten Doppelbudget sieht Babler die aktuelle Budgetsituation als schwierig an. Er führte konkret aus, dass es wichtig sei, soziale Dienste auszubauen und die Belastungen für sozial schwächere Gruppen zu verringern. Dabei zeigte sich Babler besonders stolz auf die Entscheidung, Mietsteigerungen für 2,7 Millionen Menschen zu stoppen – eine Maßnahme, die der Inflation entgegenwirken soll.

Stabilität im Pensionssystem

Ein zentrales Anliegen der Regierung darunter, auch der SPÖ, ist die Stabilisierung des Pensionssystems. Sozialministerin Korinna Schumann bestätigte, dass das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Männer bei 65 Jahren bleibt und für Frauen bis 2033 ebenfalls auf 65 Jahre angehoben wird. Aktuell gehen Männer im Durchschnitt mit 62,3 Jahren und Frauen mit 60,2 Jahren in Rente. Um Einsparungen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro zu erzielen, plant die Koalition eine Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters.

Dennoch, Schumann versicherte, dass es keine Eingriffe in die Pensionserhöhungen oder das Pensionskonto geben wird. Auch die Regelungen für langzeitversicherte Personen bleiben unberührt. Dagegen äußern Experten, unter anderem Fiskalrat-Chef Christoph Badelt, Bedenken bezüglich der Umsetzbarkeit der geplanten Einsparungen und fordern eine schrittweise Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters.

Unterstützung für ältere Arbeitnehmer

Zusätzlich zu den geplanten Änderungen im Pensionsbereich hat die Regierung Initiativen wie „fit2work“ ins Leben gerufen, um ältere Arbeitnehmer bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Schumann hofft, die Unternehmen von dem Potenzial dieser Altersgruppe zu überzeugen, um deren Arbeitskraft in der Gesellschaft zu nutzen. Die Idee ist, den älteren Mitarbeitern zu ermöglichen, länger im Erwerbsleben zu bleiben.

Für vertiefende Einblicke in das Pensionssystem und verschiedene Aspekte der Altersvorsorge stehen zahlreiche Berichte und Studien zur Verfügung. Diese informieren über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Pensionsversicherungen und beschreiben unter anderem die Pensionsneuzugänge und deren Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Die Berichte können auf der Seite des Sozialministeriums eingesehen werden.

Insgesamt betrachtet, steht die Dreier-Koalition also vor der Herausforderung, sowohl die soziale Gerechtigkeit zu wahren als auch finanzielle Stabilität zu garantieren. Die Debatten um das Pensionsalter und die Unterstützung älterer Arbeitnehmer sind nur zwei der Themen, die in den kommenden Monaten intensiv diskutiert werden müssen, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Österreich
Quellen