Auf Tour mit Gewessler: Grüne Polit-Nähe und Klimaziele im Fokus!

Österreich - Am 21. April 2025 kündigt die Umweltministerin Leonore Gewessler an, dass sie Ende Juni für die Rolle der neuen Bundessprecherin der Grünen kandidieren möchte. In diesem Rahmen plant sie eine Österreich-Tour, um direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und zuzuhören. Ihre Initiative „Auf ein Bier mit Leonore“ wird im Mai starten, um die heutigen Herausforderungen aufzugreifen und um aus den Erfahrungen der vergangenen Wahlen zu lernen. Gewessler betont, dass die Grünen als Umwelt- und Klimapartei auch Antworten in den Bereichen Sicherheit, Sozial- und Familienpolitik sowie Arbeitsmarkt liefern müssen.

Die Ministerin sieht den notwendigen Frieden sowohl militärisch als auch wirtschaftlich als eine der zentralen Aufgaben der Zukunft. Sie warnt vor den negativen Folgen eines Missachtens des Klimaschutzes und spricht über die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die seit 2019, insbesondere nach der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg, entstanden sind. Ihr Ziel bleibt klar: eine Politik, die im Alltag der Menschen funktioniert, nicht nur in theoretischen Konzepten.

Strukturelle Veränderungen für den Klimaschutz

Gewessler plant, die Strukturen in Österreich zu ändern, um klimafreundlicheres Verhalten zu fördern. Laut ihrem Bericht „Strukturen für ein klimafreundliches Leben“ haben viele Menschen, die nachhaltiger leben möchten, mit strukturellen Hürden zu kämpfen. Siedlungsstrukturen zwingen oft dazu, das Auto für alltägliche Besorgungen zu nutzen, was die Emissionen in die Höhe treibt. Gewessler fordert deshalb Anpassungen, damit klimafreundliches Verhalten zur Norm wird.

Ein ambitioniertes Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, wird angestrebt. Gewessler sieht diesen Umbau Österreichs als ihren Auftrag. Um den Individualverkehr zu reduzieren, soll der öffentliche Verkehr ausgebaut werden, unterstützt durch eine „Transformationsoffensive“ mit rund 5 Milliarden Euro bis 2030 zur Unterstützung der Industrie. Dabei wird auch der Austausch fossiler Energieträger durch Ökostrom und Wasserstoff vorgesehen.

Fachkräfte für die Klimatransformation

Ein zentraler Aspekt der Klimastrategie ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Aktuell sind 11 % der offenen Stellen beim AMS klimaspezifisch – ein Thema, das sowohl die Industrie als auch die Ausbildung betrifft. Gewessler und Experten wie Karl Steininger von der Universität Graz betonen die Notwendigkeit, Fachkräfte in Schlüsselbereichen wie Photovoltaik auszubilden und bereitzustellen.

Zusätzlich erhebt Gewessler die Stimme für eine bessere Abstimmung von Klima- und Sozialpolitik, um darauf aufbauend ein gemeinsames Zukunftsmodell erarbeiten zu können.

Politische Perspektiven und Erfolge

Ein Rückblick auf die grüne Regierungsbeteiligung in der Koalition mit der ÖVP zeigt einige Erfolge. Diese beinhalten unter anderem die gesunkenen CO2-Emissionen und die Einführung des Klimatickets. Gewessler hebt hervor, dass sie wichtige Entscheidungen, wie den EU-Renaturierungsbeschluss, auch gegen Widerstände innerhalb der Volkspartei unterstützt hat. Ihre Bemühungen um einen Gestaltungsanspruch der Grünen für zukünftige Regierungsbeteiligungen und der Brückenbau zur Umsetzung gemeinsamer Ideen sind ebenfalls zentral.

Die österreichischen Klimaziele sind Teil eines größeren internationalen Rahmens. Das Übereinkommen von Paris, das seit 2016 in Kraft ist, verpflichtet Staaten zur Bekämpfung der Klimakrise mit dem übergeordneten Ziel, die globale Temperaturerhöhung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Auch die EU hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, darunter eine Netto-Emissionsreduktion von mindestens 55 Prozent bis 2030. Österreich verfolgt zusätzlich das Ziel, bis 2030 die Emissionen um 48 Prozent im Vergleich zu 2005 in den Bereichen außerhalb des EU-Emissionshandelssystems zu reduzieren.

Um eine klimaresiliente und klimaneutrale Gesellschaft zu erreichen, arbeitet Österreich an verschiedenen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. Letztlich wird die Erreichung dieser Ziele und der Schutz der Umwelt durch strukturelle Veränderungen und eine umfassende gesellschaftliche Einbindung entscheidend sein.

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Ort Österreich
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