Alarmierende Unfallzahlen: Polizei schlägt Alarm bei E-Scootern in Wien!

Wien, Österreich - Ein alarmierender Anstieg alkoholbedingter Verstöße im Zusammenhang mit E-Scootern ist in Wien zu verzeichnen. Bundespolizeidirektor Michael Takacs berichtet von einer Steigerung von über 200 Prozent im Jahr 2024. Dies spiegelt sich in den höchsten Zahlen an Verkehrsdelikten und schweren Unfällen wider, insbesondere seit der Corona-Pandemie, als viele Menschen eigene E-Scooter anschafften. Statistiken zeigen, dass im vergangenen Jahr allein zwei E-Scooter-Fahrer ihr Leben verloren, während fast 400 Verletzte und über 1.000 beeinträchtigte Verkehrsteilnehmer durch Alkohol oder Drogen zu verzeichnen sind. Dies macht deutlich, dass die Gefahren im Straßenverkehr durch alkoholisierten Konsum oft unterschätzt werden, insbesondere von Nutzern von E-Scootern. Zudem erhöhen technische Manipulationen das Risiko erheblich.
Um diesen Missständen entgegenzuwirken, haben die Polizei und die Wiener Landesverkehrsabteilung (LVA) die Aufklärungskampagne „Wien rollt sicher“ gestartet. Das Ziel dieser Initiative ist es, das Bewusstsein für die Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen. Die Kampagne wird von verstärkten Kontrollen begleitet, da viele Verkehrsteilnehmer sich der möglichen Strafen, die bei alkoholisiertem Fahren drohen, nicht bewusst sind. Die gesetzlichen Strafen liegen zwischen 800 und 5.900 Euro, wobei ein Führerscheinentzug ebenfalls möglich ist.
Aufklärung und Regelungen
Im Rahmen der Kampagne wurden Informationsflyer erstellt, die in leicht verständlicher Sprache und mit Piktogrammen die wichtigsten Regeln für E-Scooter und E-Roller zusammenfassen. Zu den zentralen Vorschriften gehören:
- Verbot, zu zweit auf einem Fahrzeug zu fahren.
- Benutzung von Gehsteigen und das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung während der Fahrt sind untersagt.
- Helmpflicht für Kinder unter zwölf Jahren.
- Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h für alle Fahrzeugtypen.
Zusätzlich enthalten die Flyer einen QR-Code, der zu Videos und weiteren Informationen führt, um sowohl E-Scooter-Nutzer als auch andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger zu erreichen.
Unfallzahlen und Gefahren
In Österreich hat sich die Anzahl der im Krankenhaus behandelten E-Scooter-Verletzten seit 2019 von 1.200 auf 6.000 im Jahr 2023 verfünffacht. Schockierende 12% der verunfallten E-Scooter-Lenkenden waren zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert. Im Vergleich dazu waren bei Pkw-Unfällen lediglich 4% und bei Motorrädern 3% der Fahrer alkoholisiert. Auffällig ist, dass 90% der alkoholisierten E-Scooter-Fahrer einen Blutalkoholwert von über 1,0 Promille hatten, wobei 28% sogar über 2,0 Promille lagen. Das aktuelle Alkohollimit für E-Scooter und Fahrräder liegt bei 0,8 Promille.
Des Weiteren zeigt sich, dass 77% der E-Scooter-Unfälle selbstverschuldet sind. Um dieser gefährlichen Entwicklung entgegenzuwirken, fordert der Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) eine generelle Helmpflicht für alle E-Scooter-Fahrer, nicht nur für Kinder unter zwölf Jahren. Aktuell liegt die Helmtragequote in Österreich bei nur etwa 9%. Zudem setzt sich der KFV für weitere Sicherheitsmaßnahmen und Regelungen ein, wie eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h und die Einführung einer zweiten Bremse.
Die steigenden Unfallzahlen und die damit verbundenen Gefahren verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit ernsthafter Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Nutzer von E-Scootern. Es bleibt zu hoffen, dass die Kampagne „Wien rollt sicher“ und die angekündigten Kontrollen die Situation deutlich entschärfen.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen bezüglich E-Scooter-Unfällen und den entsprechenden Maßnahmen empfehlen wir, die Berichte von Kosmo, SN sowie KFV zu konsultieren.
Details | |
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ursache | Alkohol, technische Manipulationen |
Ort | Wien, Österreich |
Verletzte | 400 |
Quellen |