Pensionantritt mit 70? Österreichs Senioren fürchten die Konsequenzen!

Österreich diskutiert über Pensionsantrittsalter mit Forderungen auf 70 Jahre und steigenden Beiträgen für Pensionisten.
Österreich diskutiert über Pensionsantrittsalter mit Forderungen auf 70 Jahre und steigenden Beiträgen für Pensionisten.

Österreich - Die Diskussion um das Pensionsantrittsalter in Österreich nimmt Fahrt auf. In einer kürzlich ausgestrahlten „ZIB 2“-Sendung plädierte Georg Knill, der Präsident der Industriellenvereinigung, für eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters „in Richtung 70“. Er verwies auf Beispiele aus anderen europäischen Ländern, insbesondere Dänemark, wo dies bereits praktiziert wird. Diese Forderung stößt jedoch auf weite Kritik.

Gegner dieser Strategie argumentieren, dass ältere Arbeitnehmer, insbesondere solche über 50 Jahren, bereits massiv von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Eine Studie der Arbeiterkammer zeigt, dass mehr als ein Viertel der Unternehmen in Österreich aktuell niemanden über 60 beschäftigt. In diesem Kontext warnt der interimistische Präsident des PVÖ, dass eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters Ängste schürt und eine „rette sich wer kann“-Mentalität hervorrufen könnte.

Änderungen der Sozialbeiträge

Ein weiteres Problem für die Pensionist:innen in Österreich ist die geplante Erhöhung der Krankenversicherungs-Beiträge ab Juni 2025 von 5,1 auf 6 Prozent. Diese Maßnahme führt zu Mehrkosten von mehreren hundert Euro im Jahr für viele, die in den Ruhestand treten.

Im Gegensatz zu den Forderungen nach einer allgemeinen Erhöhung des Renteneintrittsalters hat das Bundeskabinett im September 2024 Maßnahmen zur Förderung älterer Arbeitnehmer beschlossen. Diese sehen jedoch keine Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters vor. Stattdessen werden konkrete finanzielle Anreize geschaffen für jene, die freiwillig länger arbeiten möchten. Hierzu gehört beispielsweise ein Bonus von über 10% des Bruttolohns, den Beschäftigte im Rentenalter erhalten können.

Langfristige Perspektiven

Es wurden auch neue Regelungen eingeführt, um die Anstellung von älteren Arbeitnehmern zu erleichtern, wie die Rentenaufschubprämie, die eine Einmalzahlung bietet, wenn diese nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten. Diese Vorschläge müssen jedoch noch vom Parlament genehmigt werden.

Im internationalen Vergleich beträgt das gesetzliche Renteneintrittsalter in vielen europäischen Ländern mindestens 67 Jahre. Während Länder wie Dänemark sogar sieben Jahre darüber hinaus planen, haben einige andere wie Frankreich und Italien niedrigere Altersgrenzen. Diese divergierenden Ansätze in Europa reflektieren unterschiedliche sozioökonomische Bedingungen und Prioritäten im Umgang mit der alternden Bevölkerung.

In Deutschland beispielsweise wird das Renteneintrittsalter bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre angehoben, mit Vorschlägen von Beratern, eine Erhöhung auf 68 oder 70 Jahre in Erwägung zu ziehen. Ein ähnliches Muster ist weltweit zu beobachten, wobei viele Länder Strategien entwickeln, um mit den Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung umzugehen.

Die Debatte über das Pensionsantrittsalter wird weiterhin kontrovers bleiben. 5min.at und EY zeigen deutlich, dass sowohl die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer als auch die wirtschaftlichen Bedingungen in den nächsten Jahren von entscheidender Bedeutung sind. Die Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, einen Ausgleich zwischen ökonomischer Notwendigkeit und sozialer Gerechtigkeit zu finden.

Hinzu kommt, dass die durchschnittlichen Renten in vielen Ländern zunehmend unter Druck stehen, was eine private Vorsorge für die Zukunft unabdingbar macht. Auswandern-Handbuch verdeutlicht, dass sich dieser Trend global vollzieht und eine generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters erwartet wird, um die soziale Absicherung in den kommenden Jahren zu gewährleisten.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Österreich
Quellen