Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe verurteilt

Ein Pariser Gericht hat Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen während einer Filmproduktion verurteilt. Der Schauspieler erhielt eine 18-monatige Bewährungsstrafe und plant Berufung.
Ein Pariser Gericht hat Gérard Depardieu wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen während einer Filmproduktion verurteilt. Der Schauspieler erhielt eine 18-monatige Bewährungsstrafe und plant Berufung.

Ein Gericht in Paris hat am Dienstag den französischen Schauspieler Gérard Depardieu der sexuellen Belästigung zweier Frauen am Filmset im Jahr 2021 für schuldig befunden und ihm eine 18-monatige Haftstrafe auf Bewährung auferlegt. Dies markiert einen dramatischen Fall aus der Gunst gesunkener Ikone des französischen Kinos.

Ein hochkarätiger Fall im Rahmen der #MeToo-Bewegung

In einem der prominentesten #MeToo-Fälle, die in Frankreich vor Gericht verhandelt wurden, bestritt Depardieu wiederholt jegliches Fehlverhalten. Sein Anwalt erklärte, dass er gegen das Urteil in Berufung gehen werde.

Das Urteil und die Zeugenaussagen

Richter Thierry Donard erklärte, dass Depardieus Erklärungen zu den Vorfällen nicht überzeugend seien. Eine der Klägerinnen, Amelie K., eine Set-Decoratorin, berichtete vor Gericht, der Schauspieler habe sie überall am Körper berührt, während er sie zwischen seinen Beinen festhielt und anstößige Kommentare abgab.

„Er hat alles angefasst, auch meine Brüste“, erinnerte sie sich. „Ich hatte Angst, er hat gelacht.“ Der vorsitzende Richter stellte fest, dass zwei Zeugen ihre Aussagen bestätigten, während Depardieu, der bei der Urteilsverkündung nicht anwesend war, in seinen eigenen Erklärungen widersprüchlich war.

Reaktionen auf das Urteil

Der Anwalt von Amelie K. bezeichnete das Urteil als „schöne Entscheidung“, die den Opfern von Depardieu Anerkennung zollt. In den letzten Jahren sah sich Depardieu einer wachsenden Zahl von sexuellen Übergriffs-Anschuldigungen gegenüber, was das Licht auf die Behandlung von Frauen in der Filmindustrie lenkt. Er hat stets jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen.

Generationskonflikt über Sexismus in Frankreich

Der Prozess offenbarte eine Generationskluft in Frankreich, wenn es um Sexismus geht, da einige prominente ältere Schauspielerinnen ihn verteidigten. Brigitte Bardot, 90, äußerte sich am Montag gegenüber dem Sender BFM TV mit den Worten: „Diejenigen, die Talent haben und ein Mädchen belästigen, werden ins Aus geworfen.“

Gérard Depardieu hat vor Gericht argumentiert, dass er das Berühren eines Hinterns nicht als sexuellen Übergriff ansieht und dass manche Frauen zu leicht schockiert seien.

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