
In den kommenden Tagen stehen die Wahlen zur Wirtschaftskammer Österreich an, und die Vorzeichen sind klar: Der Österreichische Wirtschaftsbund (ÖWB) festigt seine Machtposition, während die Freiheitliche Wirtschaft (FW) erhebliche Verluste hinnehmen muss. Während 700.000 Mitglieder wahlberechtigt sind, fiel die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl auf nur 33,7 Prozent – ein Rückgang um 5,2 Prozent. Schon bevor die Stimmen gezählt wurden, gab es Diskussionen über Mängel im Wahlverfahren und Forderungen nach Reformen, wie vienna.at berichtete.
Die Dominanz des ÖWB wächst, da er fast 70 Prozent der Stimmen und etwa 75 Prozent der Mandate erobert hat. Im direkten Vergleich fiel die Freiheitliche Wirtschaft von 9,2 Prozent der Stimmen auf nur noch 6,2 Prozent und konnte lediglich 4,1 Prozent der Mandate sichern, was die Partei auf den vierten Platz zurückwirft. Die verbleibenden politischen Gruppen, inklusive der Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) und der Grünen Wirtschaft, verzeichnen nur geringfügige Veränderungen. Der bisherige Kammerpräsident Harald Mahrer führt die hohe Zustimmung für den ÖWB auf die aktuelle Wirtschaftslage und die Unterstützung durch die Unternehmer zurück, während die schlechte Wahlbeteiligung ein „Ausdruck der Resignation“ sei, wie SWV-Spitzenkandidat Christoph Matzenetter feststellte, so kleinezeitung.at.
Die Reaktionen auf die Wahl sind geteilt. Während einige Spitzenkandidaten die Gründe für die geringe Wahlbeteiligung in der Kammer selbst suchen, denkt der Freiheitliche Spitzenkandidat Matthias Krenn über die Einführung von elektronischen Wahlen nach, um die Mitglieder zu aktivieren. Krenn beschreibt das Ergebnis für seine Fraktion als „ernüchternd“. Auch die Grünen fordern mehr Engagement seitens der Kammer, um das Interesse der Unternehmer zu wecken. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie sich die Wahlrechtsreformen auswirken können und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die künftige Beteiligung zu erhöhen.
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