Wien-Ottakring

Demuthgasse: Warum die Fahrbahnschwellen nach kurzer Zeit wieder verschwanden

In Ottakring wurden die gerade einmal paar Wochen alten Fahrbahnschwellen in der Demuthgasse wieder entfernt – die Anwohner sind sauer und fragen sich: Was sollte das Ganze?

In der Demuthgasse in Ottakring sorgen jüngste Änderungen im Straßenverkehr für Stirnrunzeln unter den Anwohnern. Nach einigen Wochen wurden zwei in diesem Sommer aufgestellte Fahrbahnschwellen wieder abmontiert, was Fragen über die Effizienz und Notwendigkeit solcher Maßnahmen aufwirft. Vor allem eine Anwohnerin äußerte sich enttäuscht über die Verwendung von Steuergeldern für Projekte, die anscheinend nicht den gewünschten Effekt hatten.

Die Schwellen sollen ursprünglich dazu dienen, den Verkehr in der 30er-Zone zu verlangsamen und Raser zu bremsen. Doch mit nur wenigen Metern Abstand zueinander, schienen sie nicht die erhoffte Beruhigung herbeizuführen. Kürzlich wurden sie daher wieder entfernt, was unter den Anwohnern für Unmut sorgt. „Es ist unverständlich, warum man Projekte einführt, die nur wenige Wochen später wieder zurückgenommen werden“, äußerte die besorgte Anrainerin Waltraud H. im Gespräch mit MeinBezirk.

Die Debatte um die Effizienz der Maßnahmen

Die wiederholte Installation und darauf folgende Demontage der Bodenschwellen hat in der letzten Bezirksvertretungssitzung für Gesprächsstoff gesorgt. Kritiker, darunter Mitglieder der ÖVP, bezeichneten die Schwellen als „dubiosen Schnellschuss“. Ihre Ansicht war, dass diese Maßnahmen möglicherweise sogar zu mehr Lärm und Emissionen führen, da sie die Autofahrer zu häufigen Brems- und Beschleunigungsmanövern zwingen.

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Auf der anderen Seite stellte die SPÖ klar, dass die Maßnahme aufgrund einer Vielzahl von Beschwerden von Anwohnern eingeführt worden sei. Dies zeigt, dass es sowohl Verwunderung über die Aufstellung als auch über die schnelle Entfernung der Schwellen gibt. „Wir wollten mit der Installation der Schwellen einen kostengünstigen Beitrag zur Geschwindigkeitsreduktion leisten“, erklärte Horst Pauer, Büroleiter der Bezirksvorstehung Ottakring. Laut Pauer waren die Kosten für die Installation aufgrund vorhandener Materialien bei der MA 28 so gering, dass sie kaum ins Gewicht fielen.

Die Entscheidung zur Demontage fiel, nachdem Anwohner sich direkt dafür ausgesprochen hatten. Pauer erwähnte, dass die Straßenmarkierungen möglicherweise im Frühjahr 2025 wieder installiert werden könnten, da dann erneut Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden, um die zukünftige Verkehrssituation und die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen einzuschätzen.

Die Kontroversen rund um die Bodenschwellen in der Demuthgasse werfen interessante Fragen auf, nicht nur über die Wirksamkeit solcher Verkehrsbremser, sondern auch über die Kommunikations- und Planungseffizienz der Verantwortlichen in der Stadt. Wo stehen die Interessen der Anwohner, und wie können diese besser in künftige Entscheidungen einbezogen werden?


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Quelle
meinbezirk.at

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