Wien-Ottakring

595 Euro für einen Adventkranz: Preisexplosion oder Luxus-Trend?

In Wiens Innenstadt verkauft ein Blumenhaus einen gigantischen Adventkranz für satte 595 Euro – ist das der teuerste Kranz der Stadt oder gibt's noch verrücktere Festlichkeiten?

Die Vorweihnachtszeit in Wien bringt nicht nur festliche Stimmung, sondern so manche kostspielige Überraschung mit sich. In diesem Jahr hat ein Adventkranz für Furore gesorgt, dessen Preis bei stolzen 595 Euro liegt. Der Kranz aus einem Wiener Blumenhaus, dem Blumenhaus zum Dom, hat mit seinem imposanten Durchmesser von 80 Zentimetern die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Geschmückt mit großen weißen Kerzen, luxuriösem Moos und allerlei Dekorationen scheint er mehr wie ein Kunstwerk als ein einfacher Adventskranz zu wirken.

„Das ist aber nicht nur irgendein Kranz“, erklärt eine Mitarbeiterin des Blumenhauses, während sie darauf hinweist, dass diese Art von Kränzen seit Jahren als Schaustücke gedacht sind. Kunden haben jedoch begonnen, sie als Ganzes zu kaufen. Die Hauptzielgruppe sind nicht unbedingt die Durchschnittsbürger, sondern eher Unternehmen und Hotels, die ihre Eingänge festlich schmücken möchten. Trotz der hohen Preise scheint die Nachfrage stabil zu sein, sogar in Zeiten, in denen viele Menschen versuchen, ihr Budget zu straffen.

Preistransparenz und Materialkosten

Doch was macht diesen Adventkranz so teuer? Die Mitarbeiterin erklärt, dass der ungefertigte Mooskranz im Einkauf bereits über 100 Euro kostet. Auch die großen Kerzen des Kranzes tragen mit etwa 80 Euro zum Preis bei. Der Hirsch, der dem Arrangement eine besondere Note verleiht, kostet um die 20 Euro, während das dekorative Band weitere 30 Euro in Anspruch nimmt. „Die Materialien sind teuer, und allein die Arbeitsstunden, die in die Anfertigung fließen, sind unbezahlbar“, fügt sie hinzu.

Kurze Werbeeinblendung

Auf die Frage, ob dieser Kranz tatsächlich der teuerste in Wien sei, wird es kompliziert. In einem anderen Blumenhaus in Hietzing wurde vor zwei Jahren ein Adventkranz für 1.000 Euro angeboten. Dieses Exemplar baut sich aus ungewöhnlichen Materialien, darunter CDs und Dominosteine, und ist mehr als nur ein Festtagsdekor. Der Betreiber dieses Hauses, Thomas Noll, erwähnt, dass solche besonderen Kreationen nicht nur zur Weihnachtszeit populär sind, sondern auch worüber die Kunden gerne plaudern.

„Jede unserer Kreationen hat ihren eigenen Charakter und ist oft mehr auszudrücken als nur ein Stück Deko für die Weihnachtszeit. Die Leute fragen oft nach den verschiedensten Themen, die wir in unseren Stücke aufgreifen können“, so Noll. Dies zeigt, dass die Adventkränze in Wien weit über das traditionelle Verständnis hinaus gewachsen sind.

In einer Zeit, in der viele über die Notwendigkeit von finanzieller Bescheidenheit diskutieren, kommt die Frage auf, ob solche extravaganten Ausgaben angebracht sind. Einige Kunden scheinen dies durchaus zu genießen, während sie die Schönheit der Kunstwerke bewundern und ihr Heim auf eine festliche Weise dekorieren möchten. „Wir sehen das als Teil der Weihnachtskultur, es ist eine Art Statussymbol, aber auch eine Möglichkeit, das Jahr besonders zu würdigen“, fügt die Blumenhändlerin hinzu.

Die Diskussion ums Geld ist also vielschichtig und beginnt, sich in der Wiener Weihnachtstradition einen Namen zu machen. Während einige von exorbitanten Preisen auf dem Weihnachtsmarkt sprechen, wird in den Wohnzimmern von Wien möglicherweise ein ganz anderer Wert in diesen kreativen Arbeiten gesehen, und wirft die Frage auf, wie das Fest der Liebe wohl bei den unterschiedlichen Menschen ankommt.

Weitere Informationen zu diesem Themenkomplex finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf www.falter.at.

Quelle/Referenz
falter.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"