In Mariahilf sorgt ein umstrittenes Wandgemälde für heftige Diskussionen. Das Bild an einer Feuerwand in der Magdalenenstraße 33 ist eng mit der Geschichte seines Schöpfers verbunden, der 2023 wegen schwerer Vorwürfe rechtskräftig zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Er wurde des Missbrauchs von zwei Frauen beim Body-Painting überführt. Seit dieser Zeit fordern zahlreiche feministische Gruppen, darunter die Initiativen „Catcalls of Vienna“ und „Ni Una Menos Austria“, die Übermalung des Wandgemäldes.
Die Thematik hat auch die Bezirks-Politik von Mariahilf erreicht. Mitglieder der ÖVP brachten einen Antrag zur Übermalung ein, der jedoch mit Stimmen von SPÖ und NEOS abgelehnt wurde. Für die beiden Regierungsparteien war die Entscheidung gefolgt von einer Petition der Initiativen, die mehr Raum für Lösungen im Petitionsausschuss bieten soll, als der Gemeinderat. Diese Argumentation zeigt, dass ein längerfristiger Diskurs angestrebt wird.
Entfernung des Gemäldes in Planung
Das neueste Treffen des Ausschusses brachte jedoch eine Wende: Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und Wohnbaustadträtin Katrin Gaal setzten sich für die Entfernung des Gemäldes ein. Die Stadt hat somit die Initiative „KÖR – Kunst im öffentlichen Raum“ beauftragt, kreative Lösungen zur Übermalung zu finden. Dies lässt darauf schließen, dass die Formalitäten für eine Neugestaltung bald in die Wege geleitet werden.
Der umständliche Prozess könnte jedoch Zeit in Anspruch nehmen. Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass die Ausschreibung und die tatsächliche Neugestaltung mindestens ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen könnten. „Sobald eine Empfehlung für die Umsetzung einer Neugestaltung vorliegt, werden wir die Öffentlichkeit über den Zeitplan informieren“, erklärt das Büro der Wohnbaustadträtin. Dieser Schritt allein könnte den Weg zur Beendigung der Kontroversen rund um das Wandgemälde ebnen.
Die Situation rund um das Kunstwerk ist komplex und schwingt zwischen Fragen der Kunstfreiheit und dem Umgang mit Tätergeschichten. Es bleibt abzuwarten, wie die Gespräche zwischen den verschiedenen Initiativen und der Stadt weiter verlaufen werden und welche endgültigen Entscheidungen getroffen werden. Für alle Beteiligten ist klar: In Mariahilf bleibt das Thema umstritten, und der Dialog über diesen Fall wird nicht enden.
Für tiefere Einblicke in die Hintergründe dieser Debatte und die Entscheidungen der Stadttee, finden Sie weitere Informationen in einem Artikel auf wien.orf.at.
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