Die Situation in Altenmarkt im Thale hat sich dramatisch verändert, nachdem die Familie Weitschacher von einem verheerenden Hochwasser überrascht wurde. Lena Weitschacher, zusammen mit ihren 16 Monate alten Zwillingen Arthur und Oskar sowie ihrem Hund DJ, beschreibt ihre Trauer über den Verlust ihres liebevoll sanierten Zuhauses, der Voglsangmühle. Ihr einst glückliches Leben ist durch die heftigen Regenfälle Mitte September in Gefahr geraten. Was als sanierte Mühle begann, hat sich in ein unbewohnbares Ruin verwandelt.
„Es war so wunderschön hier zu leben. Und jetzt …“, äußert sie die emotionalen Auswirkungen der Situation. Die Weitschachers waren sich der Anfälligkeit ihrer alten Mühle bewusst, aber die Zerstörung, die jetzt vor ihnen steht, übersteigt alles, was sie je erlebt haben. Fast alle Altenmarkter, auch die älteren Bewohner, bestätigen, dass sie einen solchen Wasseranstieg noch nie erlebt haben. „Wir waren ein Hausboot“, reflektiert Lena über die akute Notsituation, die eintreten kann, wenn Naturkräfte sich gewaltsam bemerkbar machen.
Entscheidungen unter Druck
Die Familie hatte sich auf den vorhergesagten Sturm vorbereitet, indem sie Sandsäcke aufgestellt und die Tauchpumpe einsatzbereit gemacht hatten. Dennoch kam das Wasser schneller als erwartet. Ulrich Weitschacher arbeitete unermüdlich und versuchte, das Wasser abzupumpen. „Ich sollte mit den Kindern zu meinen Eltern fahren“, erinnerte sich Lena. Diese Entscheidung stellte sich als wichtig heraus, denn die Situation wurde rasch kritisch.
Am Sonntagmorgen war die Mühle völlig überflutet, das Wasser trat vom Göllersbach über die Ufer und drang in das Gebäude ein. „Das Wasser stand bis zu einem Meter hoch“, beschreibt sie eindringlich. Der Moment, als Ulrich erkannte, dass sie das Haus aufgeben mussten, stellt einen ernüchternden Wendepunkt dar. „Ich kann es nicht verhindern“, sagte er, und in diesem Augenblick wurde den Weitschachers die Realität des Geschehens bewusst.
Am Montag nach dem Hochwasser begann das Aufräumen. Die Dorfgemeinschaft zeigte ein überwältigendes Maß an Unterstützung, was Lena viel bedeutet: „Alle Altenmarkter haben uns geholfen“. Allerdings muss der Hochwasserschutz nun dringend verstärkt werden. „Wir müssen zuerst den Hochwasserschutz abklären“, sagt sie und fügt hinzu, dass man sicherstellen muss, dass solche fatalen Ereignisse in Zukunft nicht wieder passieren können.
Schaden und Hoffnung auf Rückkehr
Die genaue Höhe des Schadens ist noch unklar, aber Schätzungen deuten darauf hin, dass sie die 200.000 Euro-Marke überschreiten könnten. Das Haus ist unbewohnbar: Möbel und Böden wurden durch das Wasser zerstört, und die Heizkörper hingen wie leere Hüllen an den Wänden. Die Weitschachers leben zur Zeit in einer Wohnung in Harmannsdorf-Rückersdorf, und Lena äußert den sehnlichen Wunsch: „Wir wollen so schnell wie möglich wieder nach Altenmarkt zurück.“
Trotz des Schicksals, das über die Familie hereingebrochen ist, gibt es auch Lichtblicke. Die enorme Hilfsbereitschaft von Menschen aus der Region hat die Familie ermutigt. „Wir sind schon bei 30.000 Euro. Das ist ein Wahnsinn. Ich bin unendlich dankbar, dass uns nichts passiert ist“, sagt Lena, während sie ihre Zwillinge beobachtet. Selbst in schwierigen Zeiten gibt es Hoffnung, und die Familie hat den Entschluss gefasst, das kulturelle Erbe der alten Mühle zu bewahren und noch einmal neu zu sanieren.
Die Familie Weitschacher plant, die Renovierungsarbeiten so bald wie möglich zu beginnen, nachdem der Hochwasserschutz geklärt ist. „Das, was wir bei der ersten Sanierung nicht optimal gelöst haben, können wir jetzt richtig machen“, fügt Lena hinzu und zeigt damit ihre optimistische Einstellung zur Zukunft.
Zusätzlich zur von der Familie gestarteten Fundraising-Kampagne, die bereits erhebliche Mittel gesammelt hat, wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet:
- Lena und Ulrich Weitschacher
- IBAN: AT39 3232 2000 0002 8423
- Verwendungszweck: Spende Hochwasser