In einem bemerkenswerten Schritt zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit hat Yvonne G. endlich wieder ein Zuhause gefunden. Die 44-Jährige erzählt, wie die Housing First-Initiative des Neunerhauses ihr Leben verändert hat. Nach Jahren ohne eigenen Wohnraum hat sie jetzt eine 35-Quadratmeter-Wohnung im vierten Stock eines Gemeindebaus in Kaisermühlen, von der aus sie einen atemberaubenden Ausblick auf die Neue Donau und das Riesenrad genießen kann. „Hier habe ich meine Ruhe“, sagt sie, während sie entspannt am Fenster sitzt.
Housing First wird seit 2012 in Wien angeboten und stellt sicher, dass Menschen, die wohnungslos sind, schnell in eine eigene Wohnung vermittelt werden. Anstatt sie in Notunterkünfte zu bringen, setzt das Programm auf dauerhaften Wohnraum. Dies wird künftig auch bundesweit umgesetzt, was eine bedeutende Entwicklung im sozialen Wohnungsbau darstellt.
Herausforderungen und Überwindungen
Die Hintergründe von Yvonne G.s Situation sind traurig, aber ihre Geschichte ist inspirierend. Nach einer Trennung stand sie plötzlich ohne Wohnung da und kämpfte mit Schulden, die von früheren Mietproblemen stammten. Sie lebte in einer Gemeinschaftsunterkunft im dritten Bezirk und wartete über ein Jahr auf eine eigene Wohnung. Durch Unterstützung des Neunerhauses konnte sie schließlich einen unbefristeten Mietvertrag abschließen, was ihr neue Hoffnung gibt.
„Ich kämpfe mich schön langsam zurück“, erklärt Yvonne, die nun Mindestsicherung und Wohnbeihilfe erhält. Mit monatlichen Ausgaben für Miete und Energie hat sie einen Plan, ihre früheren Schulden zu begleichen. Zudem startet sie im September eine Ausbildung, die ihr helfen soll, in eine neue berufliche Zukunft zu starten. Diese Perspektive ist für sie besonders wichtig.
Die Zahl wohnungsloser Menschen in Wien ist alarmierend, mit rund 10.000 registrierten Fällen. Die Pandemie hat die Situation noch verschärft, und viele Menschen stehen unter immensem Druck durch steigende Lebenshaltungskosten. Während einige an der Schwelle zur Obdachlosigkeit stehen, hat Yvonne G. durch die Housing First-Initiative die Möglichkeit, wieder in ein selbstbestimmtes Leben zurückzukehren.
„Ich werde hier nie mehr ausziehen“, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, während sie an den Wänden ihrer neuen Wohnung hängt. Dies ist nicht nur ein neues Zuhause für sie, sondern ein Symbol für alle, die mit ähnlichen Kämpfen konfrontiert sind. Die Unterstützung durch Organisationen wie das Neunerhaus ist essentiell, um einen nachhaltigen Wandel in der Wohnsituation der Betroffenen zu bewirken.
Für mehr Informationen über dieses wertvolle Projekt und die Hilfe, die es bietet, siehe den ausführlichen Bericht bei www.falter.at.