Ein Montagabend in Wien, und doch verwandelt sich das Rhiz am Josefstädter Gürtel in ein pulsierendes Zentrum für Musikbegeisterte. Während die U-Bahn-Linie U6 über den Kopf hindurchrauscht, sorgt eine inspirierende Darbietung der Buamal Partie für ausgelassene Stimmung. Das Publikum ist enthusiastisch und bereit, sich ganz dem Austropop hinzugeben, der hier mit voller Energie gefeiert wird. Der Abend beginnt mit der Band „Rainbow Faders“, gefolgt von „Zum Scheitern verurteilt“, die mit ihrem punkrockigen Sound Eindruck hinterlassen.
Um 22:30 Uhr ist es schließlich soweit: „Dere, wir san die Buamal Partie, des san die hoatn Semmeln und wir san ausm Waldviertel!“ präsentieren sich die Musiker auf der Bühne, ausgestattet mit Gitarren und einem unüberhörbaren Enthusiasmus. Sebastian „großer Bua“ Brenner, Oskar „kleiner Bua“ Dörrer sowie Valentina Horejs am Schlagzeug und Eliot Mahmud am Bass bringen eine Mischung aus selbstgeschriebenen Songs im Dialekt und Beislmusik auf die Bühne. Hier, wo Tradition und Moderne aufeinandertreffen, ist Tanzen und Mitfeiern angesagt.
Wurzeln im Waldviertel
Die Buamal Partie hat ihre Wurzeln im Waldviertel, einer Region nahe der tschechischen Grenze. Die Verbindung zwischen Brenner und Dörrer reicht weit zurück: „Wir kennen uns unser Leben lang schon“, erzählt Brenner. Beide Musiker teilen nicht nur ihre Leidenschaft für die Musik, sondern auch eine Familiengeschichte. Brenner hebt hervor, dass ihr gemeinsamer Vater in ihren Texten oft als wiederkehrende Figur thematisiert wird.
Nach dem Wechsel von der ländlichen Idylle in die Großstadt Wien haben die beiden Jungs neue kreative Freiräume entdeckt. Die Entscheidung, die Heimat hinter sich zu lassen, fiel beiden nicht leicht, war aber notwendig. Brenner studiert Musikwissenschaften, während Dörrer sich leidenschaftlich Sprachwissenschaften widmet. Ihr erster Hit „Foama owe“, was so viel heißt wie „fahren wir runter“, spricht direkt über ihren Umzug nach Wien und die damit verbundene Aufbruchsstimmung.
Neues Genre: Sudercore
Musikalisch ist die Buamal Partie schwer einzuordnen. Sie bezeichnen ihren Stil als Austropop mit einer Prise „Sudercore“. Diese Bezeichnung gibt’s nicht oft, aber das Duo scheint sehr stolz darauf zu sein, etwas Eigenes zu kreieren. Während die beiden über bedeutende Austropop-Größen wie Ambros und Danzer sprechen, bleibt die Freude über ihren eigenen musikalischen Weg spürbar. „Wir wollen auch das Genre Neoschlager ein bisschen abdecken“, schmunzelt Brenner.
Ihre Konzerte ziehen vor allem eine junge Zielgruppe an. Der Abend im Rhiz bestätigt dies, denn die Menge tanzt und singt mit, als würde es kein Morgen geben. Mit dem ersten Album, das im Frühjahr erscheinen soll, stehen die Zeichen auf Erfolg. Bis dahin kann man ihre Musik auf YouTube finden und Informationen über kommende Auftritte auf ihrem Instagram-Profil @buamal_partie verfolgen.
Zusammenfassend zeigt dieser Abend im Rhiz nicht nur das Potenzial einer neuen Band, sondern auch den ungebrochenen Spirit des Austropops, der weit über die ersten großen Namen hinauslebt. Wer die Buamal Partie noch nicht erlebt hat, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, sie zu entdecken und Teil dieser aufstrebenden Musikszene zu werden.