Im Rahmen der Sendung „Kaffee und Kuchen“ hatte ORF-Redakteur Clemens Janout die Gelegenheit, mit der talentierten Schauspielerin Andrea Eckert zu sprechen. Eckert, die 66 Jahre alt ist und in ihrer Karriere Engagements an renommierten Bühnen wie dem Burgtheater und dem Wiener Volkstheater hatte, brilliert zurzeit im Stadttheater Klagenfurt in der Rolle der legendären Opernsängerin Maria Callas. Das Stück „Meisterklasse“ feierte erstmals 1997 am Volkstheater in Wien Premiere und zeigt beeindruckende Leistungen, die Eckert in der über 30-jährigen Laufzeit des Stücks immer wieder aufs Neue abzurufen weiß.
In dem Gespräch äußerte Eckert ihre Faszination für die komplexe Figur der Callas. Sie erklärte, dass diese Rolle für sie eine Lebensaufgabe darstelle und dass sie durch die Figur viel über sich selbst gelernt habe. „Sie war eine so herausragende Sängerin des letzten Jahrhunderts... Ihre Haltung zur Kunst und ihre Hingabe sind bewundernswert“, verriet sie. Eigenen Angaben zufolge gibt es Parallelen zwischen ihrer Person und Callas, was Eckert bereits bei der ersten Lektüre des Stücks spürte.
Die Kraft des Theaters
Theater ist für Andrea Eckert nicht nur ihr Beruf, sondern auch ihr Zufluchtsort. In ihrer Jugend erlebte sie schwierige Zeiten, die sie nicht alleine bewältigen konnte. „Ich wusste, ich muss an einen Ort, wo mich Menschen wahrnehmen“, erinnerte sie sich und erklärte, wie sehr es ihr geholfen hat, durch die Kunst Kontakt zu anderen Menschen zu finden. Ihr Weg zum Theater kam nach einer Absage für das Max-Reinhardt-Seminar, was sie jedoch nicht davon abhielt, ihren Traum weiter zu verfolgen.
Eckert glaubt fest an die Bedeutung des Theaters in der heutigen Zeit und sieht es als einen Ort, an dem Geschichten erzählt und Emotionen geteilt werden. „Das Theater ist einer der letzten analogen Orte, wo man gemeinsam ist und etwas erlebt“, erklärte sie. Diese direkte Interaktion mit dem Publikum erfüllt sie mit Begeisterung und bestätigt für sie die Relevanz des Theaters auch in der digitalen Ära.
Publikum in Klagenfurt begeistert
Besonders beeindruckt zeigt sich Eckert vom Klagenfurter Publikum, das ihrer Darbietung mit großem Enthusiasmus begegnet. „Ich war zu Tränen gerührt von der Herzlichkeit und Begeisterung“, berichtet sie und hebt hervor, dass auch die komplexe Natur des Stücks von dem Publikum hervorragend verstanden werde. „Das Klagenfurter Publikum hat mich wirklich überwältigt. Es ist eine Bewunderung, die ich nicht erwartet habe“, fügte sie hinzu.
Andrea Eckert kommuniziert mit ihrem Publikum auf eine Weise, die das Theater zu einem lebendigen Erlebnis macht. „Ich glaube daran, dass die Menschen kommen, um Geschichten erzählt zu bekommen“, sagt sie und betont die Wichtigkeit des persönlichen Austausches auf der Bühne. Letztlich sieht sie sich selbst als Teil dieses größeren Ganzen und führt ihr Engagement mit Leidenschaft an diesen besonderen Ort.
Mit einem Blick auf ihre Karriere betont Eckert die Herausforderungen des Schauspielberufs, die oft auch persönliche Opfer von ihr abverlangen. „Ich habe mich wirklich mit Haut und Haar in diesen Beruf gestürzt. Das waren Lebensentscheidungen, die ich bewusst getroffen habe“, gesteht sie. Trotzdem fühlt sie sich in ihrer Rolle und auf der Bühne angekommen und sagt: „Die Bühne ist mein Zuhause.“ Die Vollblutschauspielerin zeigt, dass ihre Legende noch lange nicht zu Ende erzählt ist.
Die Darstellung von Maria Callas bleibt für Andrea Eckert nicht nur eine schauspielerische Leistung, sondern auch eine persönliche Reise. Dies verdeutlicht die Kraft des Theaters, das in Zeiten der digitalen Ablenkung eine unvergleichliche Verbindung zwischen Künstler und Publikum ermöglicht. Ihre Reise wird noch viele weitere Stationen bereithalten, und sie bleibt gespannt auf das, was die Zukunft bringt, während sie weiterhin im Moment lebt und die Bühne als ihr Zuhause sieht.
Weitere Informationen finden sich in detaillierten Berichten über Andrea Eckert und ihre Rolle in „Meisterklasse“ bei kaernten.orf.at.
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