Wien hat kürzlich einen bedeutenden Schritt zur Stärkung des Gewaltschutzes unternommen. Der Finanzausschuss hat beschlossen, die Mittel für die Präventionsarbeit mit Burschen und Männern von bislang 150.000 Euro auf nunmehr 300.000 Euro pro Jahr zu verdoppeln. Diese Entscheidung soll dazu beitragen, Gewalt im Vorfeld zu verhindern, bevor sie entsteht.
Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheits- und Gewaltschutznetzes ergriffen. Dazu gehört unter anderem die Eröffnung des 5. Wiener Frauenhauses, das speziell für gewaltbetroffene Mädchen und junge Frauen errichtet wurde. Am Freitag wurde die neue Maßnahme bekannt gegeben, die einen wesentlichen Baustein im umfassenden Gewaltschutz darstellen soll.
Prävention im Fokus
Der Hauptfokus dieser Initiative liegt auf der Prävention. Anstatt nur auf bereits bestehende Gewaltsituationen zu reagieren, soll durch gezielte Maßnahmen Gewalt innerhalb von sozialen Beziehungen und in der Öffentlichkeit verringert werden. Die Mittel fließen in die Männerberatung, die Anti-Gewalt-Trainings, Therapien sowie Gewaltpräventionsprogramme in der Jugend- und Paararbeit anbieten wird.
Die Arbeit der Männerberatung Wien wird damit ausgeweitet. Die Angebote richten sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an Jugendliche. Die Programme zielen darauf ab, verschiedene Formen der Gewalt zu thematisieren und Strategien zu entwickeln, um diese zu überwinden. Dadurch sollen langfristig auch Gewalt gegenüber Frauen reduziert und beendet werden.
Der Wiener "Gewaltschutz-Jour Fixe", ein regelmäßiger Austausch zwischen Experten, Polizei und relevanten Stadtstellen, hat zur Entwicklung dieser Maßnahme beigetragen. Gemeinsam wird daran gearbeitet, Gewalt von vornherein zu verhindern und Opfern Schutz zu bieten. Die Erhöhung der Mittel wird als ein klares Signal gewertet: Gewalt gegen Frauen hat in der Stadt keinen Platz.
Eine gemeinsame Verantwortung
Kathrin Gaál, Frauenstadträtin und Vizebürgermeisterin, machte deutlich, dass die Verdopplung der Mittel nicht nur eine fiskalische Entscheidung ist, sondern auch ein Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung. "Wir schauen gemeinsam hin und bauen unser Sicherheitsnetz gezielt weiter aus", sagte sie. Finanzstadtrat Peter Hanke stimmte zu und betonte, dass die Erweiterung der Präventionsarbeit mit Burschen und Männern eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Gewaltschutzmaßnahmen darstellt.
Der präventive Ansatz ist entscheidend, um eine sichere Umgebung für Frauen und Mädchen zu schaffen. Um unmittelbare Unterstützung für gewaltbetroffene Personen bieten zu können, stehen außerdem verschiedene Notrufnummern zur Verfügung, darunter der 24-Stunden-Frauennotruf und die Frauenhelpline.
Durch solche Maßnahmen zeigt Wien, dass man gewillt ist, die Ursachen von Gewalt zu bekämpfen und nicht nur die Symptome. Diese Initiative könnte als Modell für andere Städte dienen und signalisiert, dass Prävention und Schutz mittlerweile immer mehr im Vordergrund stehen müssen.
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