Die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) hat den Betrieb von Physiotherapie-Studiengängen an zwei Standorten in Österreich genehmigt. Diese Entscheidung betrifft die slowenische Privatuniversität Alma Mater Europaea, die nun die ersten privat-universitären Studiengänge in diesem Bereich anbieten kann. Die Genehmigung ist vorläufig bis September 2030 gültig und eröffnet neue Möglichkeiten für angehende Physiotherapeuten.
Dr. Maximilian Bonk, der akademische Leiter des Programms, zeigt sich erfreut über diese Entwicklung. „Mit dieser Genehmigung schlagen wir ein neues Kapitel in der Physiotherapie-Ausbildung in Österreich auf“, erklärte er. Dies ist besonders wichtig, da es in Österreich an Ausbildungsplätzen für Physiotherapie mangelt, obwohl die Nachfrage kontinuierlich steigt.
Aktuelle Situation der Physiotherapie-Ausbildung
Bislang konnten interessierte Bewerber in Österreich Physiotherapie nur an neun öffentlichen Fachhochschulen studieren. Jährlich bewerben sich über 5.000 Personen für lediglich 600 verfügbare Plätze. Aufgrund dieser Limitation sind viele enttäuschte Bewerber gezwungen, ihre Ausbildung im Ausland fortzusetzen, häufig in Deutschland oder der Schweiz, wo die Kosten für Studium und Lebenshaltung leicht über 10.000 Euro pro Semester liegen können.
Eine Studie von Physio Austria zeigt, dass nur 71 Prozent der in Österreich tätigen Physiotherapeuten ihre Ausbildung im Inland absolvierten. Der Rest hat häufig im Ausland, vor allem in Deutschland, studiert. Dr. Bonk hebt hervor, dass in Österreich ein Mangel von etwa 5.000 ausgebildeten Physiotherapeuten besteht – eine Situation, die sich angesichts der alternden Bevölkerung weiter verschärfen könnte.
Details zur neuen Ausbildung
Die Alma Mater Europaea wird Physiotherapie-Studien auf allen drei akademischen Ebenen anbieten: Bachelor, Master und Doktorat. Diese ganzheitliche Ausbildung motiviert und bereitet die Studierenden umfassend auf ihre berufliche Laufbahn vor. Die Bewerbungsmodalitäten differenzieren sich erheblich von denen der Fachhochschulen. Die Frist für die Bewerbung an der Alma Mater beginnt bereits früher und endet am 20. Dezember 2024. Während Fachhochschulen von den Bewerbern Aufnahmeprüfungen verlangen, setzen die Verantwortlichen der Alma Mater auf persönliche Bewerbungsgespräche.
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass zukünftige AHS-Absolventen, die ihre Matura bestehen, ebenfalls die Möglichkeit haben, sich zu bewerben. Dr. Bonk ermutigt die Bewerber, sich parallel sowohl an der Alma Mater Europaea als auch an Fachhochschulen zu bewerben. „Wenn sie von beiden Stellen angenommen werden, haben sie bis Juni 2025 Zeit, eine Entscheidung zu treffen“, erklärt er.
Der komplette Informationsumfang zu den Lehrgängen, einschließlich kostenpflichtiger Details und Zeitpläne, kann auf der Website der Alma Mater unter www.almamater.at abgerufen werden.
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