
In einer überraschenden Wendung in der Equip4Ordi-Affäre hat die Staatsanwaltschaft Wien sämtliche Ermittlungen gegen den Präsidenten der Wiener und Österreichischen Ärztekammer, Johannes Steinhart, eingestellt. Diese Entscheidung, wie von orf.at berichtet, beendet ein langwieriges Verfahren, in dem Steinhart Untreue vorgeworfen worden war. Der Präsident selbst äußerte sich erleichtert und zufrieden über die Einstellung der Verfahren, da nun alle Verdachtsmomente gegen ihn ausgeräumt seien. „Ein unerfreuliches Kapitel unserer Standesvertretung konnte endlich abgeschlossen werden“, erklärte Steinhart.
Die Affäre drehte sich um fragwürdige Geschäfte der Tochtergesellschaft Equip4Ordi, die für Mediziner Beschaffungen erledigt. Im Rahmen der Ermittlungen war zunächst eine Vielzahl von Personen, einschließlich Steinhart, in das Geschehen verwickelt, was zu einer internen Schlammschlacht und einem gescheiterten Misstrauensantrag gegen den Präsidenten führte. Steinhart wurde zunehmend unter Druck gesetzt, während seine Kontrahenten – darunter der frühere Kurienobmann Erik Randall Huber – von ihren Ämtern zurücktraten, wie die Die Presse berichtete. „Von dem angeblichen Skandal ist nichts übrig geblieben“, kommentierte Steinharts Vorgänger Thomas Szekeres auf Facebook und kritisierte die versuchten Angriffe gegen Steinhart als „Putsch“. Steinhart kündigte an, aus den Ereignissen lernen und die Ärztekammer transparenter machen zu wollen.
Die Situation nahm ihren Anfang Anfang des Jahres, als die Ärztekammer gesellschaftsrechtliche Mängel in der Tochtergesellschaft aufdeckte, was zu einer Hausdurchsuchung und der Sicherstellung von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft führte. Im Zentrum der Ermittlungen standen zunächst zwei ehemalige Geschäftsführer der Plattform sowie ein Mitarbeiter der Ärztekammer, die alle auf Steinharts Weisung handelten sollen. Steinhart selbst wies diese Anschuldigungen vehement zurück und betonte, er habe stets korrekt gehandelt. Mit der aktuellen Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen ihn einzustellen, sieht sich Steinhart nun von allen Vorwürfen freigesprochen.
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