Vor den Europawahlen am 9. Juni ist der Schutz der EU-Außengrenzen als zentrale Zukunftsaufgabe benannt worden. Eine Umfrage des Linzer Market-Instituts im Auftrag des STANDARD zeigt, dass eine Mehrheit der österreichischen Wahlberechtigten die EU-Wahl als wichtig erachtet. 34 Prozent halten die Wahl für "sehr wichtig", während weitere 34 Prozent zumindest überwiegend zustimmen. Lediglich vier Prozent stimmen der Meinung zu, dass die Wahl nicht bedeutend sei.
Das Meinungsbild bezüglich der Wahlbedeutung ist in allen Parteiwählerschaften ähnlich verteilt. Dennoch zweifelt der Market-Wahlforscher David Pfarrhofer daran, dass die diesjährige Wahlbeteiligung die knapp verfehlte 60-Prozent-Marke von 2019 überschreiten wird. Mobilisierungsanstrengungen der Parteien könnten ausschlaggebend für das tatsächliche Erscheinen der Wähler am Wahltag sein.
In Bezug auf die Zukunftsthemen der EU in den nächsten fünf Jahren wird der einheitliche Schutz der Außengrenzen gegen irreguläre Migration von 49 Prozent der Befragten als wichtigstes Thema genannt. Weitere relevante Themen sind die Festlegung einheitlicher Regeln zur Rückführung von unberechtigt anwesenden Personen in der EU sowie die Rückholung von Schlüsselindustrien nach Europa. Die Idee eines einheitlichen Eisenbahnnetzes stößt auf Interesse, vor allem bei Grünen- und Neos-Wählern sowie Anhängern anderer Parteien. Gemeinsame Regelungen für den Klimaschutz und andere spezifische politische Maßnahmen werden variabel bewertet, wobei FPÖ-Anhänger vermehrt Widerstand zeigen.
Insgesamt verdeutlicht die Umfrage die Diversität der Themen und Standpunkte, mit denen sich die österreichischen Wähler auseinandersetzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Meinungsbilder in den verbleibenden Tagen bis zur Europawahl entwickeln und welchen Einfluss sie letztendlich auf das Wahlergebnis haben werden.
