Ein glanzvoller Abend in Kerkrade feierte die Verleihung der Martin-Buber-Plakette an den beeindruckenden Jesuiten-Pater Georg Sporschill. Dies geschah im Rahmen einer feierlichen Gala im HuB, dem örtlichen Theater, wo zahlreiche Gäste zusammenkamen, um diesem außergewöhnlichen Mann zu huldigen. Die Veranstaltung war nicht nur eine Ehrung, sondern auch eine Feier der Menschlichkeit und des Engagements für die Schwächeren in der Gesellschaft.
Georg Sporschill, ein 78-jähriger österreichischer Jesuit, wird für seine unermüdliche Arbeit mit benachteiligten Gruppen anerkannt, insbesondere in Osteuropa. Laut Euriade-Intendant Werner Janssen ist Sporschill ein „Symbol der Menschlichkeit“. Er beschreibt den Pater als jemanden, der in Liebe und Verbundenheit mit den Menschen lebt und stets das dialogische Prinzip des Philosophen Martin Buber in seinen Projekten verkörpert.
Wichtige Wirken und Projekte
Sporschills Engagement begann in den frühen 1980er Jahren in Wien, als er sich um straßensüchtige, drogensüchtige und obdachlose Jugendliche kümmerte. 1991 folgte sein Umzug nach Bukarest, wo er zusammen mit einer deutschen Religionspädagogin, Ruth Zenkert, wichtige soziale Projekte ins Leben rief. Diese umfassen verschiedene Kinderhäuser, Sozialzentren und Musikschulen. Ihre Initiativen wurden sogar in der Republik Moldau und Bulgarien weitergeführt und sind heute als Modellprojekte für soziale Arbeit bekannt.
Besonders hervorzuheben ist seine Überzeugung, dass Bildung eine Schlüsselrolle spielt. In den Worten von Sabine Verheyen, Erste Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments: „Bildung eröffnet jungen Menschen die Chance auf ein besseres Leben, die Chance auch auf Arbeit.“ Sporschills Vision umfasst nicht nur den Bau von physischen Einrichtungen, sondern die Schaffung von Gemeinschaften, in denen Vertrauen und Unterstützung für die Schwächsten in der Gesellschaft herrscht.
Zuletzt erntete Sporschill Anerkennung für seine unermüdliche Unterstützung von Roma, Obdachlosen und Drogenabhängigen, was ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit und Inspirationsquelle machte. Bürgermeisterin von Kerkrade, Petra Dassen-Housen, bezeichnete ihn als eine Quelle der Inspiration für Respekt und Freundschaft.
Im Rahmen des Festaktes gab es auch musikalische Darbietungen, die die Atmosphäre auflockerten. Das Klavier-Duo Xin Wang und Florian Koltun sorgte mit klassischen Stücken für eine stimmungsvolle Umrahmung der Veranstaltung. Auch der Überraschungsauftritt von Moderator Janssen, der zusammen mit den Gästen ein traditionelles Lied anstimmte, trug zur festlichen Stimmung bei.
Insgesamt wurde die Verleihung mitten in der Euriade-Woche gefeiert, einem internationalen Festival des Dialogs, das die Vielfalt und Einheit der Gemeinschaften in der Euregio Maas-Rhein zelebriert. Die Euriade ist bekannt für ihre Konzerte, Lesungen und Ausstellungen, die jedes Jahr stattfinden. Der festliche Rahmen unterstrich die Wichtigkeit des Dialogs und der Freundschaft zwischen den Kulturen, eine zentrale Idee, die auch Sporschills Leben prägt.
Die Martin-Buber-Plakette wird seit 2002 jährlich verliehen und ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Menschlichkeit verdient gemacht haben. Bekannte frühere Preisträger sind unter anderem Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der letzte Sowjetpräsident Michail Gorbatschow.
Die Worte von Pater Sporschill, dass seine Ehrung vielmehr seinen Schützlingen galt, die oft ohne Ehre leben müssen, verdeutlichen seine Bescheidenheit. „Sie sind keine Pflegefälle, alle müssen mithelfen“, sagte er, was eine Mahnung ist, dass jeder Mensch eine Rolle in dieser Mission spielt. Mit einem Aufruf, weiter zu kämpfen und die Ziele nie aus den Augen zu verlieren, schloss Sporschill seine Dankesworte. Seine Lebensphilosophie, die darauf basiert, „hinabzusteigen in den Schlamm, um zu helfen“, bleibt eine wichtige Botschaft für alle, die sich für das Wohl anderer einsetzen möchten.
Details zu den trefflichen Aktivitäten rund um Sporschills Engagement können im Artikel auf www.aachener-zeitung.de nachgelesen werden.