Im LKH Feldkirch wird Klimaschutz großgeschrieben. Die Anästhesie- und Intensivmedizin-Abteilung hat kürzlich den renommierten "Best Practice Award" erhalten, ausgezeichnet für ihre fortschrittliche, klimafreundliche Narkosepraxis und effizientes Abfallmanagement. Diese Anerkennung wurde Ende Oktober im Bundesgesundheitsministerium in Wien von Gesundheitsminister Johannes Rauch überreicht.
Hinter dem Erfolg steht eine klare Einsicht: Der Gesundheitssektor trägt in Österreich zu etwa sieben Prozent der Treibhausgasemissionen bei, was einen erheblichen Einfluss auf das Klima hat. Besonders Krankenhäuser sind hierbei problematisch, da sie für ein Drittel dieser Emissionen verantwortlich sind. Zum Vergleich, der Flugverkehr verursacht nur rund drei Prozent.
Der Zusammenhang zwischen Narkose und Klimawandel
Ein Großteil der Emissionen in Krankenhäusern stammt aus energieintensiven Bereichen wie Operationssälen. Narkosegase spielen dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere solche, die auf fluorierten Kohlenwasserstoffen basieren. Diese Gase sind extrem schädlich für das Klima: Isofluran, ein beliebtes Narkosemittel, hat beispielsweise ein globales Erwärmungspotenzial, das 510-mal höher ist als das von Kohlendioxid. Andere gängige Narkosemittel wie Desfluran und Sevofluran sind sogar noch klimaschädlicher.
Um dieser Herausforderung entgegenzutreten, hat die Abteilung unter der Leitung von DGKP Sarah Bertsch mit ihrer Abschlussarbeit "Die klimafreundliche NarCO2se" bedeutende Änderungen angestoßen. Sie setzte Maßnahmen in Kraft, die zur Umstellung auf umweltfreundlichere Narkosealternativen führten. Dieser Schritt ist bedeutend, denn das LKH Feldkirch hat beispielsweise als erste Einrichtung weltweit recyceltes Sevofluran in der Anästhesie eingeführt.
Diese Initiativen zeigen, dass auch im Gesundheitsbereich ein Wandel möglich ist. Durch diese nachhaltigen Ansätze setzt das Krankenhaus ein deutliches Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel und schärft zugleich das Bewusstsein für die Verantwortung im Bereich der Gesundheit.