Feldkirch gedenkt dieses Jahr eines bedeutenden Wissenschaftlers: Georg Joachim Rheticus. Er wurde am 16. Februar 1514 in Feldkirch geboren und gilt als einer der einflussreichsten Köpfe der Wissenschaftsdiskussion des 16. Jahrhunderts. Anlässlich seines 450. Todestages veranstaltet die Stadt ein Fest, das von Mathematiker und Wissenschaftshistoriker Philipp Schöbi maßgeblich unterstützt wird. Rheticus, der in seiner Zeit bemerkenswerte Verbindungen zu Persönlichkeiten wie Paracelsus, Luther und Kopernikus hatte, wird besonders für seine Rolle bei der Verbreitung des heliozentrischen Weltbildes geehrt. Diese Theorie revolutionierte das Verständnis des Universums, indem sie erklärte, dass die Erde und andere Planeten um die Sonne kreisen, und nicht umgekehrt, was damals als bahnbrechend galt, wie auch vorarlberg.orf.at berichtete.
Rheticus besuchte zwischen 1539 und 1541 Nikolaus Kopernikus in Frauenburg und wurde dessen einziger Schüler. In dieser Zeit entstand die "Narratio Prima", die erste gedruckte Beschreibung des heliozentrischen Modells. Diese Veröffentlichung legte den Grundstein für zukünftige astronomische Entdeckungen und trug zur Verbreitung der kopernikanischen Lehre bei. Zuvor wurde er, unterstützt von philipp Melanchthon, Professor für Mathematik und Astronomie an der Universität Wittenberg, wo er wichtige mathematische Berechnungen anstellte und später die ersten trigonometrischen Tafeln der Geschichte veröffentlichte, wie Wikipedia hinzufügte.
Ein Vermächtnis der Wissenschaft
Obwohl sein Leben von dramatischen Wendungen geprägt war, einschließlich der Hinrichtung seines Vaters, der als Stadtmedicus von Feldkirch wegen vermeintlicher Hexerei zum Tode verurteilt wurde, hinterließ Rheticus einen bedeutenden Beitrag zur Wissenschaft. Sein Interesse reichte von Medizin bis Astronomie, und er war auch als Kartograph und Mediziner tätig. Seine Entdeckungen und Publikationen, wie das "Opus Palatinum", das erst 1596, 22 Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht wurde, revolutionierten die Mathematik und Astronomie und blieb 350 Jahre lang ein wichtiges Referenzwerk. In Anerkennung seiner Leistungen gibt es einen Mondkrater und einen Asteroiden, die nach Rheticus benannt sind, um sein bedeutendes Erbe zu würdigen. Selbst heute währt die Erinnerung an ihn fort, wie die Rheticus-Gesellschaft zeigt, die 1976 gegründet wurde und durch Veranstaltungen an sein Lebenswerk erinnert.