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Ein erschütterndes Attentat in Villach sorgte am Wochenende für Entsetzen. Ein 23-jähriger Syrer stach mitten in der Innenstadt mit einem Klappmesser auf Passanten ein, wobei ein 14-jähriger Jugendlicher getötet wurde und mehrere andere schwer verletzt. Der Vorfall wird von den Ermittlungsbehörden als islamistischer Terrorakt eingestuft, wie ORF.at berichtete. Der Täter, der 2020 nach Österreich kam und Asyl erhielt, hatte sich laut Verfassungsschutz innerhalb kürzester Zeit über TikTok radikalisiert und soll Anhänger eines radikalislamischen Influencers gewesen sein. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei eine islamistische Flagge, was die Besorgnis über den Einfluss extremistischer Ideologien in Österreich verstärkt.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser zeigte sich von diesem Gewaltakt tief betroffen und forderte verstärkte Maßnahmen zur Früherkennung von Radikalisierungen. „Bis vorgestern war Villach einer der sichersten Orte Europas. Wir müssen alles tun, damit er das auch bleibt“, so Kaiser in einem Interview mit 5 Minuten. Er betonte die Dringlichkeit, Radikalisierung im Internet effektiver zu überwachen und zu verhindern. Der Fall hat bereits eine Diskussion über die Notwendigkeit von umfangreichen Überprüfungen im Asylsystem ausgelöst, wobei Innenminister Gerhard Karner eine "anlasslose Massenüberprüfung" der Asylberechtigten ankündigte.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die politische Reaktion war einhellig betroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen nannte den Vorfall „entsetzlich“ und sprach den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl aus. Gleichzeitig wurden Stimmen laut, die ein strengeres Vorgehen gegen Extremismus forderten. SPÖ-Chef Andreas Babler und Grünen-Chef Werner Kogler verlangten die „volle Härte des Rechtsstaats“. Herbert Kickl, FPÖ-Chef, bezeichnete die Situation als „Systemversagen erster Güte“ und forderte eine strengere Kontrolle im Asylsystem. In Villach wurde zudem eine Trauerwoche ausgerufen, um den Opfern zu gedenken.
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