Waffenbesitz im Burgenland steigt: 75.000 Schusswaffen gemeldet!

Waffenbesitz im Burgenland steigt: 75.000 Schusswaffen gemeldet!
Burgenland, Österreich - Im Burgenland ist die Zahl der registrierten Waffenbesitzer stark gestiegen. Aktuellen Berichten zufolge sind bereits über 12.300 Waffenbesitzkarten zu Jahresbeginn 2025 ausgestellt worden. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den rund 10.000 Karten, die zu Beginn des Jahres 2019 registriert waren. Insgesamt liegt die Zahl der registrierten Schusswaffen im Burgenland bei über 75.000, was mehr als sechsmal so viele Waffen wie bestehende Waffenbesitzkarten entspricht, wie exxpress.at berichtet.
In Österreich haben Langwaffen der Kategorie C, wie Flinten und Jagdgewehre, keine Altersbeschränkung für den Erwerb, sodass diese ab 18 Jahren frei erhältlich sind. Für den Besitz von Faustfeuerwaffen (Kategorie B) hingegen ist eine Waffenbesitzkarte erforderlich. Um diese zu erlangen, müssen Antragsteller mindestens 21 Jahre alt sein, einen Waffenführerschein vorweisen und ein psychologisches Gutachten bestehen. In diesem Kontext hat der Grazer Amoklauf neue Diskussionen über die psychologischen Tests zur Erlangung von Waffenbesitzkarten entfacht.
Psychologische Tests im Fokus
Wie Jörg Prieler, Psychologe für waffenrechtliche Verlässlichkeitsprüfungen, erklärt, sind die Auswahlverfahren und Intensität der Tests entscheidend. Bei einem negativen Testergebnis wird die zuständige Behörde informiert, und nach sechs Monaten kann ein neuer Antrag gestellt werden. Kritiker weisen jedoch auf veraltete Testmethoden hin, während Prieler betont, dass die Verfahren standardisiert sind. Julia Wachter, Leiterin der Fachsektion Rechtspsychologie des BÖP, verurteilt die teilweise noch verwendeten alten Tests und betont, dass es keine klare Definition dafür gibt, was Gutachter testen sollen, wenn es um die waffenpsychologische Verlässlichkeit geht, wie auch kurier.at berichtet.
Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass für den Waffenbesitz Ausschlusskriterien wie Drogen- oder Alkoholsucht sowie psychische Störungen und Geistesschwäche gelten. Die Einzelanamnese zwischen Gutachter und Antragsteller ist dabei nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird jedoch von seriösen Gutachtern durchgeführt. Kritiker bemängeln zudem die Praxis der Massentestungen, bei denen mehrere Personen gleichzeitig getestet werden.
Gesamtgesellschaftliche Perspektive
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gibt es auch gesellschaftliche Bedenken: Laut Rainer Kastner, Waffenpsychologe, führen viele Menschen an, Sportschützen werden zu wollen, führen jedoch oft den Selbstschutz als wahren Grund an. Österreich gilt laut dem Global Peace Index derzeit als drittfriedlichstes Land der Welt, doch das subjektive Wohlbefinden hat nach der Flüchtlingskrise 2015 und den globalen Terroranschlägen abgenommen.
Schließlich bleibt festzuhalten, dass gesetzliche Änderungen oft erst nach tragischen Ereignissen erfolgen, was die Notwendigkeit von umfassenden Reformen im Bereich der waffenpsychologischen Tests unterstreicht. Die Fachsektion Rechtspsychologie hat dazu eine Stellungnahme an das Ministerium gesendet, um auf die Erfordernisse einer seriösen Begutachtung hinzuweisen. Die Debatte um den Waffenbesitz und die darauf basierenden Tests wird mit Sicherheit weitergehen, sollte Österreich auch in Zukunft sicher bleiben wollen.
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Ort | Burgenland, Österreich |
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