Air Belgium pleite: Passagiere bangen um ihr Geld!

Vienna, Österreich - Die belgische Airline Air Belgium ist offiziell insolvent. Am 30. April 2025 eröffnete das Gericht in Wallonisch-Brabant das Insolvenzverfahren, nachdem die Airline ihren Passagierbetrieb bereits im Oktober 2023 eingestellt hatte. Die Insolvenz wurde durch massive Verluste, insbesondere durch pandemiebedingte Rückgänge im China-Geschäft, ausgelöst. Das Insolvenzverfahren zieht erschreckende Konsequenzen nach sich: Nicht erstattete Flugtickets sind Teil der Insolvenzmasse, was bedeutet, dass eine Rückerstattung für betroffene Reisende unwahrscheinlich ist. Diese Meldung wurde von vienna.at bestätigt.
Die CMA CGM-Gruppe, ein französischer Logistikriese, hat das verbleibende Frachtgeschäft von Air Belgium übernommen und 124 Arbeitsplätze, darunter 74 Piloten, gesichert. Allerdings wird der Rest der Airline liquidiert, und die Liquidation lässt die betroffenen Passagiere und Reiseanbieter in der finanziellen Klemme zurück. Laut Schätzungen hat die Pleite rund 8 Millionen Euro Schaden verursacht, wobei allein 5 Millionen Euro direkt bei Reiseveranstaltern und Agenturen anfallen.
Schutz der Reisenden und Folgen für die Industrie
Der europäische Dachverband der Reisebüros und Reiseveranstalter (ECTAA) kritisiert die aktuelle Gesetzeslage. Durch die Insolvenz von Air Belgium hat ECTAA festgestellt, dass viele Passagiere wahrscheinlich keine Rückerstattungen erhalten werden, da ihre Ansprüche Teil des Insolvenzverfahrens sind. ECTAA fordert dringend EU-weite Regelungen, die besser vor Airline-Insolvenzen schützen. Frank Oostdam, Präsident von ECTAA, hebt die erheblichen Risiken für Verbraucher und Reisevermittler im aktuellen System hervor. Unterdessen äußerte Niky Terzakis, CEO von Air Belgium, Bedauern über die Auswirkungen auf die Passagieroperationen und Mitarbeiter. independent.co.uk berichtet von ähnlichen Anliegen, als eine Reiseagenturgruppe Änderungen im EU-Recht fordert.
Aktuell gibt es in der EU keine einheitlichen rechtlichen Schutzmechanismen für Reisende, insbesondere bei Airline-Insolvenzen. Reisevermittler sind oft gesetzlich verpflichtet, alternative Tickets anzubieten, was sie in eine schwierige Lage bringt, wenn eine Airline pleitegeht. Diese Situation ist nicht neu und wurde durch die Erfahrungen, die während der COVID-19-Pandemie und der Insolvenz der Reisegruppe Thomas Cook 2019 gesammelt wurden, verschärft, was in den Diskussionen der EU-Kommission um die Stärkung der rechten Reisenden reflektiert wird, wie germany.representation.ec.europa.eu berichtet.
Geplante Reformen auf europäischer Ebene
In Anbetracht von Vorfällen wie der Insolvenz von Air Belgium plant die EU-Kommission eine Überarbeitung der bestehenden Regeln zur Verbesserung der Reiserechte. Ziel ist es, aus jahrzehntelangen Erfahrungen zu lernen und Lücken in der Regulierung zu schließen. Dazu gehören Maßnahmen, die den Schutz für Reisende bei Buchungen über Vermittler verbessern sowie die Unterstützung für Reisende mit Behinderungen verstärken sollen. Die neuen Vorschläge beinhalten auch einen erweiterten Schutz für Fahrgäste bei kombinierten Reisen, was bedeutsame Auswirkungen auf das Reiseverhalten in der EU haben könnte.
Die umfassende Weihnachtszeit, in der viele Familien ihre Reisen buchen, könnte nun durch Unsicherheiten und rechtliche Fragen belastet sein. Die Probleme von Air Belgium stehen symbolisch für größere Herausforderungen, vor denen die gesamte Luftfahrtindustrie und deren Kunden stehen. Die Facette der Konsumentenrechte in der Luftfahrt wird somit zu einem zentralen Thema für die bevorstehenden politischen Diskussionen und Reformen.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | massive Verluste, pandemiebedingte Rückgänge im China-Geschäft |
Ort | Vienna, Österreich |
Schaden in € | 8.000.000 |
Quellen |