Ein aufregendes Spektakel fand kürzlich in Reutte statt, als der Weltmeister im Slacklinen, Jaan Roose, eine beeindruckende Darbietung auf der Highline bot. Der 32-jährige Sportler balancierte in schwindelerregenden 130 Metern Höhe über eine schlanke Slackline, die zwischen den majestätischen Burgmauern spannt. Mit einer Länge von 405 Metern verband die Slackline die Burg Ehrenberg und den Falkenberg – ein wahrhaft atemberaubendes Abenteuer.
Die Vorbereitungen für dieses Event, das von Architekt Armin Walch, dem Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg, und der Touristikküche in Reutte sowie Red Bull initiiert wurde, waren umfassend und sorgten für großes Interesse bei den Zuschauern. Ursprünglich für 17:30 Uhr angekündigt, kam es jedoch zu Verzögerungen aufgrund von starkem Wind und Schneefall. Doch dann, gerade als die Situation etwas entspannte, erschien Roose pünktlich und wagte sich in das tief verschneite Abenteuer.
Wagemutiger Sportler im Fokus
Die Leidenschaft von Jaan Roose für das Slacklinen begann bereits im Alter von 18 Jahren. In dieser Zeit nahm er am „King of Slackline“-Videowettbewerb teil und erzielte mit einem Gipsbein den zweiten Platz. Sein bemerkenswerter Einsatz und seine beeindruckenden Fähigkeiten führten ihn schließlich zu Erfolgen, die in die Geschichtsbücher eingingen, wie seine Überquerung der Meerenge von Messina und zuletzt die Slackline-Überquerung des Bosporus in Istanbul.
Allerdings war die Herausforderung in Reutte eine ganz besondere. Die widrigen Bedingungen mit Temperaturen im Minusbereich, einer vereisten Slackline und der eingeschränkten Sicht durch das Schneegestöber verlangten Roose alles ab. Das Laufen auf so einem schmalen Band ist sowieso schon schwieriger als man denkt, und die zunehmende Steigung der Slackline in der Mitte brachte zusätzliche Schwierigkeiten. Trotz aller Komplikationen meisterte der Weltmeister die Strecke innerhalb von etwa 30 Minuten, ohne einen einzigen Sturz, und bewies eine bemerkenswerte Kontrolle.
Ungefähr 200 Zuschauer konnten bei dem Bravourstück zuschauen, während DJ InStyle für musikalische Unterhaltung sorgte. Der Event fand im Rahmen der Eröffnungsfeier von „Lumagica“ statt, einem spektakulären Lichterpark, der bereits im dritten Jahr in Folge in Reutte zu Gast ist. Für die Zuschauer gab es die Möglichkeit, das Event von verschiedenen Punkten aus zu erleben, sei es von der Gruselburg oder vom RedBull Partytruck aus. Dort konnten sie die atemberaubende Darbietung hautnah miterleben und die besondere Atmosphäre genießen, die ein solches Event mit sich bringt.
In einem Interview gab Roose an, dass der Schwierigkeitsgrad dieser Herausforderung auf einer Skala von 0 bis 10 bei „Elf“ liegt. „Die kalten Füße, die vereiste Slackline und die schlechte Sicht waren immense Herausforderungen“, so der Weltmeister. Aufgrund der Umstände wählte er letztendlich den sichereren Rückweg über die Highline179, anstatt den schwierigen Pfad zurückzulegen.
Das Event war nicht nur ein Sportereignis, sondern auch eine Demonstration des Mutes und der Fähigkeiten eines Ausnahmesportlers. Die Zuschauer, die trotz der Kälte ausharrten, waren sichtlich beeindruckt von Rooses Performance. Solche Veranstaltungen bringen nicht nur Nervenkitzel, sondern zeigen auch, wie herausfordernd der Extremsport sein kann.