In den österreichischen Alpen gibt es derzeit große Unruhe. Der Skibetrieb am Hochstein in Lienz wird in dieser Wintersaison komplett aussetzen. Für die Anwohner und Gastronomiebetriebe ist dies ein herber Schlag, denn der Ausfall könnte zahlreiche Existenznöte auslösen. Die Entscheidung ließ viele Einwohner in Fassungslosigkeit zurück und weckte Wut und Enttäuschung.
Das Unternehmen, die Lienzer Bergbahnen AG, teilte mit, dass sich wichtige Wartungsarbeiten an den Liften erheblich verzögert haben. Spezifisch müssen die Sesselklemmen am Doppellift ausgetauscht werden, jedoch stehen die Ersatzteile erst im März 2025 zur Verfügung. Laut den Bergbahnen werden auch der untere Teil des Schlossbergs und andere Anlagen nicht in Betrieb gehen.
Fataler Ausblick für die Hotelbranche
Der Ausfall hat gravierende Auswirkungen auf die lokale Hotel- und Gastronomiebranche. Reinhold Tiefenbacher, Hotelier vom Hotel Moosalm, äußerte, dass 80 Prozent der Gäste bereits storniert haben. Seine Worte richten sich wie ein Hilferuf an die Öffentlichkeit, während die Chefin des Gribelehofs, Margit Stotter, die Situation als eine „harte Keule“ beschreibt, die man ihr als Betreiberin geschlagen hat.
Die Mitteilung über die Schließung kam für viele Betriebe viel zu spät. Christoph Stotter von der Skischule Schlossberg berichtete mit großer Frustration, dass er kostenintensive Vorbereitungen für den Winter getroffen hatte, die jetzt umsonst waren. Für einige Betriebe bedeutet dies ein existenzielles Risiko. So schloss das Paar Christian Schiessl und Heidi Bender am 29. September ihr Restaurant Sternalm, nachdem sie im Vorjahr bereits 40.000 Euro verloren hatten. Der Ausfall wird als weiterer Schlag angesehen, zudem hatten sie erst kürzlich 100.000 Euro in Renovierungen investiert.
Entscheidung aus unternehmerischer Sicht
Trotz der verheerenden Auswirkungen für die Region sahen die Verantwortlichen der Lienzer Bergbahnen AG die Entscheidung als „logisch“ an. Aufsichtsratschef Franz Theurl wies darauf hin, dass der Schlossberg im Sommer profitabel war, während der Hochstein im Winter kaum ausreichend Gäste anzog, um die hohen Betriebskosten zu decken. „Wenn man das aus unternehmerischer Sicht betrachtet, dann ist die Entscheidung eine logische“, erklärte er dem ORF.
Die Situation am Hochstein ist nicht neu; das Skigebiet hat in den letzten Jahren zunehmend Schwierigkeiten gehabt, sich zu behaupten. Mit der aktuellen Schließung bleibt die Zahl der Gäste in diesem Jahr auf null. Für die betroffenen Branchen bleibt daher nur zu hoffen, dass sich die Bedingungen kurzfristig verbessern und Lösungen gefunden werden, um den Winterbetrieb in Zukunft aufrechterhalten zu können.
Für detaillierte Informationen über die Situation bietet der Bericht auf www.merkur.de umfassende Einblicke.