Im Zuge eines kürzlichen Besuchs in Osttirol hatte die Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ die Gelegenheit, sich mit Vertretern der Lebenshilfe und deren Klienten auszutauschen. Die Lebenshilfe Osttirol betreibt derzeit sechs Standorte, an denen insgesamt 154 Menschen mit Behinderungen wichtige Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten. Aktuell befindet sich die Organisation in einem umfassenden Umstrukturierungsprozess, der notwendig ist, um den neuen Richtlinien der UN-Behindertenkonvention und dem Tiroler Teilhabegesetz (TTHG) gerecht zu werden.
Der Fokus liegt dabei auf der Selbstbestimmung der Klienten. Dieses Prinzip ermöglicht es den betroffenen Personen, aktiv an der Gestaltung ihrer Lebenssituation teilzunehmen. Im Rahmen dieses Ansatzes wird nicht nur der Ausbau bedarfsgerechter Tagesstrukturen gefördert, sondern auch die Verkleinerung der bestehenden Einrichtungen angestrebt.
Neustrukturierung und dezentralisierte Standorte
Die Verantwortlichen der Lebenshilfe Osttirol sind deshalb gefordert, neue, kleinere und dezentralisierte Arbeitsstandorte ins Auge zu fassen. Ein großes Gebäudekomplex in der Lienzer Messinggasse wird zwar weiterhin genutzt, jedoch ist seine Funktion nicht mehr ideal und es könnten mittelfristig Veränderungen notwendig werden.
Thomas Niederwieser, der Regionalleiter der Lebenshilfe Osttirol, betont die Wichtigkeit dieses Wandels: „Um den Vorgaben des Tiroler Teilhabegesetzes zu entsprechen, schaffen wir kleinere Einheiten im Bereich Tagesstruktur. Das ermöglicht eine flexiblere und individuellere Betreuung der Klienten, wobei die eigenen Entscheidungen immer im Mittelpunkt stehen.“
Das Beispiel der Kunstwerkstatt Lienz
Ein gutes Modell für erfolgreiche Integration ist die Kunstwerkstatt in Lienz. Hier arbeiten 15 Klienten der Lebenshilfe eng zusammen und präsentieren ihre Werke in einer öffentlich zugänglichen Galerie. Diese Werkstatt ist nicht nur ein Ort der kreativen Entfaltung, sondern auch ein Beispiel für erfolgreiche Inklusion, da sie ein einzigartiges Konzept verfolgt, das sowohl Klienten als auch externe Künstler einbindet.
Bei ihrem Besuch traf die Landesrätin auch Thomas Baumgartner, einen Maler und Klienten der Lebenshilfe, der ebenfalls als Regionalsprecher der Klienten fungiert. Baumgartner hatte Pawlata bereits auf einer Studienreise nach Schottland begleitet. Die Kunstwerkstatt ist nicht nur ein kreativer Raum; sie ist auch ein kulturelles Veranstaltungszentrum, das große Ausstellungen ausrichtet und somit zur regionalen Kultur beiträgt.
Diese Veränderungen innerhalb der Lebenshilfe sind nicht nur wichtig für die Organisation selbst, sondern auch für die Menschen, die hier eine neue Perspektive und mehr Teilhabe in ihrem Leben erfahren. Die laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen werden dazu beitragen, dass individuelle Bedürfnisse besser berücksichtigt werden. Weitere Informationen zu diesen Entwicklungen finden sich im Artikel von www.dolomitenstadt.at.